Kommentar Martin Schulz Der Wahlkampf und das Mittelmeer

Das Flüchtlingsproblem im Mittelmeer ist kein Wahlkampfthema. Auch wenn Martin Schulz das gerne hätte. Weder werden die aktuellen Zahlen von den Deutschen als Bedrohung wahrgenommen, noch sind sie eine.

Der Versuch des SPD-Kanzlerkandidaten, die Situation gegen die Kanzlerin zu münzen, kann nur den Effekt haben, den Rechten ihr fast schon verlorenes Thema wieder zu geben. Das kann Schulz nicht gewollt haben. Denn real hat die SPD bezüglich der Mittelmeerflüchtlinge keine andere Politik betrieben als die Union, und hat auch keine anderen Antworten. Schulz kennt als ehemaliger EU-Parlamentspräsident die Situation längst bestens. Sein Besuch war Wahlkampf. Ebenso Angela Merkels Urlaubs-Telefonat mit Italiens Premier. Dass die deutsche Autoindustrie gerade an einem Wendepunkt steht, war beiden diese Woche keine ähnlichen Aktivitäten wert.

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