Nachruf auf Simone Veil Zum Tod der großen Europäerin Simone Veil

Brüssel · (dre) Simone Veil hat alles erlebt: politischen Kampf und Triumph, Grausamkeit und jeden nur erdenklichen Abgrund. Sie sei ein „inspirierendes Beispiel“, sagte Frankreichs Präsident Macron am Freitag, als die Feministin, Politikerin und Publizistin mit 89 Jahren verstarb.

1927 als Tochter einer jüdischen Familie in Nizza geboren, verhaftete die Gestapo Veil und ihre Familie 1944. Sie überlebte die Deportation nach Auschwitz ebenso wie den Todesmarsch ins KZ Bergen-Belsen. Nach 1945 begann sie eine politische Karriere. Als Gesundheitsministerin avancierte sie in den 70ern zur Feministin und Vorkämpferin für den legalen Schwangerschaftsabbruch. 1979 wechselte sie ins EU-Parlament, dessen erste Präsidentin sie wurde. Zeitlebens war sie überzeugt, dass die Grausamkeit der Vergangenheit voller Lehren für die Zukunft steckte. „Wenn du die Welt verändern willst, beginne mit dem Menschen, den du jeden Morgen im Spiegel siehst“, schrieb sie.

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