„Parsifal“-Dirigent Nelsons verlässt Bayreuth kurz vor der Premiere

Bayreuth · Wenige Wochen vor der Premiere muss die Festspielleitung in Bayreuth einen neuen "Parsifal"-Dirigenten suchen. Mitten in der Probenzeit hat der Lette Andris Nelsons, der am 25. Juli als Dirigent der Wagner-Oper die Festspiele eröffnen sollte, den Grünen Hügel verlassen. "Leider haben die Umstände bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen Andris Nelsons nicht die Atmosphäre ermöglicht, die er für seine künstlerische Arbeit benötigt", teilten die Festspiele mit. Man habe der Bitte "mit Bedauern" zugestimmt. Unterschiedliche Auffassungen hätten zu einer Atmosphäre geführt, die für alle Beteiligten nicht angenehm gewesen sei, ließ das Management von Nelsons verlauten.

Der Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich, sagte gestern: "Wir - und gerade auch Katharina Wagner - haben uns in den letzten zwei, drei Tagen sehr darum bemüht, ihn zurückzuholen." Doch die Festspiele mussten sich geschlagen geben. "Das gilt erst einmal nur für dieses Jahr", es gebe noch Hoffnung für 2017.

Der "Nordbayerische Kurier" in Bayreuth berichtete von einem Streit zwischen Nelsons und dem Bayreuther Musikdirektor Christian Thielemann. Aus dem Festspielhaus hieß es zudem, auch das 2016 verstärkte Sicherheitskonzept könnte eine Rolle gespielt haben. Nelsons hatte von 2010 bis 2014 in Bayreuth die "Lohengrin"-Inszenierung von Hans Neuenfels dirigiert.

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