Schubert und schöner Schmalz mit dem Quatuor Ebène

Saarbrücken · Das Quatuor Ebène hat schon Filmmusik eingespielt und sich mit der Sängerin Stacey Kent der Bossa Nova zugewendet. Für das neue Album schrieb nun Cellist Raphaël Merlin Arrangements von fünf Schubert-Liedern, die Matthias Goernes weichen Bariton mit einer zweiten Haut umhüllen. Ergänzt durch die Kontrabassistin Laurène Durantel, verstärkt das Quatuor Ebène die Farbigkeit der Lieder. "Der Tod und das Mädchen" op. 7 entfaltet noch mehr Kontrast zwischen Hell und Dunkel, zwischen Bewegung und Ruhe. In "Der Jüngling und der Tod" wird die Seufzermotivik von den Streichern intensiviert. Matthias Goernes wunderbares Legato schafft Innerlichkeit.

Auch in Schuberts Streichquintett bleibt der Liedton erhalten. Selbst die hochdramatische Durchführung des Kopfsatzes wird nicht geholzt. Mit dem zweiten Cellisten Gautier Capuçon und dem neuen Bratscher Adrien Boisseau klingt das Quintett so homogen wie nie. Beim Finale schüttelt Primarius Pierre Colombet halsbrecherische Verzierungen aus dem Ärmel. Das klingt mal zupackend, mal schön schmalzig.

Quatuor Ebène, Gautier Capuçon, Matthias Goerne: Franz Schubert - Streichquintett, Lieder (Erato/Warner Classics).

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