Letzter Star aus „Vom Winde verweht“

Los Angeles/Paris · Sie hat Clark Gable und Vivian Leigh aus „Vom Winde verweht“ um Jahrzehnte überlebt. Olivia de Havilland, einer der letzten Stars von Hollywoods goldener Ära, wird heute 100 Jahre alt.

Bis auf einen Kinderstar hat Olivia de Havilland alle Leinwandpartner aus dem Südstaatenepos "Vom Winde verweht" aus dem Jahr 1939 überlebt. Clark Gable alias Rhett Butler starb vor 55 Jahren. Vivian Leigh, die die schöne Scarlett O'Hara spielte, starb 1967. Leslie Howard, im Film Scarletts heimliche Liebe Ashley Wilkes, kam im Zweiten Weltkrieg ums Leben.

Heute lebt nur noch der jetzt 83-jährige Mickey Kuhn, der in dem Filmklassiker den kleinen Sohn von Ashley und Melanie spielte. Und eben seine Leinwandmutter De Havilland, die kluge und tugendhafte Melanie Hamilton. Olivia De Havilland feiert heute ihren 100. Geburtstag.

Als beste Nebendarstellerin war sie für "Vom Winde verweht" nominiert, ging aber leer aus. 1946 gewann sie ihren ersten Oscar in der Hauptrolle von "Mutterherz", drei Jahre später den nächsten in William Wylers Rachedrama "Die Erbin". Der Ruhm hatte seinen Preis, in späteren Interviews sagte De Havilland, dass sie damals "keine richtigen Freunde" hatte und unter dem harten Wettbewerb litt. Zugleich sorgte die bittere Fehde mit ihrer Schwester und Kollegin Joan Fontaine für Schlagzeilen. Ebenso De Havillands Feldzug gegen die Macht der Filmstudios. Anfang der 1940er Jahre prozessierte sie erfolgreich gegen Warner Bros., um sich aus einem langjährigen Vertrag zu befreien. Mitte der 50er zog sie sich aus Hollywood zurück und verlegte ihren Wohnsitz nach Europa. Dem Magazin "Entertainment Weekly" sagte sie jetzt in einem Interview u ihrem hundertsten Geburtstag: "Die Vorstellung, ein ganzes Jahrhundert zu leben, gefällt mir sehr. Stellen sie sich das einmal vor. Was für eine Leistung."

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