Mettlach. Es war der Auftakt der Mettlacher Kammermusiktage am Sonntag im Barocksaal der Alten Abtei. Zur Matinee hatten sich mit Sasha Rozhdestvensky (Violine) und Robert Kolinsky (Klavier) zwei hochkarätige Künstler mit drei paradigmatischen Violinsonaten angesagt von Beethoven (G-Dur, op. 96), Brahms (A-Dur, op. 100) und Bartok (Nr. 1, 1921): Musikalische Zauberläden mit formalem, technischem und gehaltlichem Tiefgang. Beide Musiker gingen gut gewappnet ins schwere Gefecht: Rozhdestvensky mit wunderbar aufblühendem Ton auf seiner kostbaren Guarneri - Kolinsky technisch makellos, doch leider nicht selten zu laut. Das wollte in Beethovens und Brahms' zarten Gewächsen dem Ohr schon nicht behagen - bei Bartok endlich überdeckte das Klavier stellenweise die Violine völlig. Rein technisch muss man die Interpreten für ihre Leistung loben. Treffsicherheit (auch in rhythmischen Extremsituationen), sorgsame Beachtung der melodischen Logik im Hinblick auf die formalen kompositorischen Kunstgriffe und dynamische Frische (bei Bartok lodernde Motorik) mit sich selbst erneuerndem jugendlichen Schwung wiesen neue, zeitgemäße interpretatorische Wege. pes

Auf einen BlickKonzerte im Juni/Juli: 9.6. Atrium Quartett (11 Uhr); 6.7.: Klenke Quartett (11 Uhr); 13.7.: Rivinius Klavierquartett (11 Uhr); 18.7.: Atelier 1 mit Gustav Rivinius & friends (19 Uhr); 20.7.: Atelier 2 mit Rivinius & friends (11 Uhr); 27.7.: Bernd Klemser (11 Uhr). Karten unter Tel. (0 68 61) 99 100.