Kommerz-Kunst-Grenzgänger

Saarbrücken. Er war einer der letzten Großproduzenten, deren Name über dem Titel rangieren und dem Publikum sogar vage bekannt sind

Saarbrücken. Er war einer der letzten Großproduzenten, deren Name über dem Titel rangieren und dem Publikum sogar vage bekannt sind. Dino de Laurentiis (Foto: afp), der gestern im Alter von 91 Jahren gestorben ist, war filmisch ein Mann für alle Fälle: Er liebte den blanken Kommerz ebenso wie die Arbeit mit sperrigen Hochbegabungen: 1984 ermöglichte er David Lynch die Riesenproduktion "Der Wüstenplanet" und drehte mit ihm danach "BlueVelvet", trotz der kommerziellen Pleite des utopischen Spektakels.Zu dieser Zeit lebte der Italiener de Laurentiis schon lange in Hollywood: Zuvor hatte er in seiner Heimat Klassiker des Neorealismus wie "Bitterer Reis" auf den Weg gebracht (und deren Star Silvana Mangano geheiratet), daneben Fellinis "La Strada", ebenso aber knallbunte Pop-Art-Filme wie "Gefahr: Diabolik" und "Barbarella", an dessen Neuverfilmung er zuletzt noch gearbeitet hat.In Hollywood verfolgte de Laurentiis seinen eigenwilligen Kurs zwischen Kasse und Kunst weiter: So gelangen ihm Klassiker wie "Serpico" mit Al Pacino, Kassenschlager wie der umstrittene Selbstjustizfilm "Ein Mann sieht rot" und eine affige "King Kong"-Neuverfilmung. Zuletzt hat der rüstige Umtriebige die Bestsellerverfilmung "Der Schwarm" vorbereitet. tok

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