Kfz-Betriebe machen Sorge

Saarbrücken. Das saarländische Handwerk rechnet für das kommende Jahr mit einer Umsatzsteigerung von einem Prozent und einer stabilen Entwicklung bei den Beschäftigten. Diese Prognose machte gestern der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes, Georg Brenner, anlässlich der Jahrespressekonferenz

Saarbrücken. Das saarländische Handwerk rechnet für das kommende Jahr mit einer Umsatzsteigerung von einem Prozent und einer stabilen Entwicklung bei den Beschäftigten. Diese Prognose machte gestern der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes, Georg Brenner, anlässlich der Jahrespressekonferenz. Im zu Ende gehenden Jahr 2010 ist nach vorläufigen Zahlen der Umsatz im Saar-Handwerk um zwei Prozent auf 5,2 Milliarden Euro gesunken. Auch die Zahl der Beschäftigten ging mit knapp zwei Prozent auf unter 70 000 Mitarbeiter leicht nach unten.Innerhalb der einzelnen Branchen verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich. Am besten seien die Unternehmen aus der Krise gekommen, die der Industrie zuliefern. "Sie profitieren vom starken Wachstum der Saar-Industrie nach dem Krisenjahr 2009", sagt Brenner. Auch für 2011 sieht er hier gute Perspektiven. Positiv hätten sich auch die Unternehmen der Bau- und Ausbau-Handwerke entwickelt. "Diese Betriebe haben stark von den Konjunkturprogrammen profitiert", ist der Kammerchef überzeugt. Für 2011 rechnet er hier mit einem weiterhin zufriedenstellenden Trend. Obwohl die Konjunkturprogramme auslaufen, hätten der Wirtschaftsbau und der private Wohnungsbau angezogen. Auf stabilem Niveau haben sich in diesem Jahr die konsumorientierten Handwerke (Nahrung, Friseure oder Optiker) gehalten. Sie hätten von der besser gewordenen Konsumlaune profitiert. Diese werde auch 2011 anhalten.

Sorgenkinder waren die Kfz-Handwerke. Die Abwrackprämie habe zu einem spürbaren Rückgang bei den Autoreparaturen geführt. Die Umsätze seien in den ersten drei Quartalen von 2010 um bis zu 20 Prozent gesunken. Auch die Beschäftigtenzahl sei in den Kfz-Betrieben stark rückläufig gewesen. Allein im dritten Quartal habe man einen Einbruch von 9,4 Prozent auf derzeit noch 5000 Mitarbeiter registriert. Für das kommende Jahr erwartet Brenner allerdings, "dass die Delle überwunden ist".

An die Landespolitik richtet die HWK den Appell, dass sie "ihren strikten Kurs der Hauskonsolidierung fortsetzt". Hier müsse bei den Ausgaben gespart werden. "Das Saarland gibt - größenbereinigt - rund 650 Millionen Euro mehr aus als die westdeutschen Flächenländer", sagt Brenner. Das Land müsse außerdem mit ins Boot, wenn es darum geht, einem drohenden Facharbeitermangel entgegenzuwirken.

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