Frankfurt. Die Einführung des Euro vor knapp zehn Jahren ist nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Erfolgsgeschichte. "Die Gemeinschaftswährung hat den Mitgliedsländern Stabilität gebracht und Vertrauen geschaffen", sagte Gertrude Tumpel-Gugerell, Direktoriumsmitglied der EZB. Die Einführung des Euro fänden laut einer Umfrage inzwischen drei Viertel der Bevölkerung der Euro-Zone gut. Die EZB hatte am 1. Juni 1998 ihre Arbeit aufgenommen. "Die Inflationsraten sind in der Eurozone deutlich niedriger als vor der Einführung der Gemeinschaftswährung", sagte die Österreicherin. Die so genannte Teuro-Debatte habe sich kaum verhindern lassen. Einen Unterschied zwischen der Preiswahrnehmung der Verbraucher und der gemessenen Inflation hat es schon immer gegeben. Gerade deswegen hätte man vielleicht noch mehr aufklären müssen, wie Teuerung zustande kommt und wie man sie verhindern kann. "Die gestiegenen Rohstoffpreise sind eine zusätzliche Herausforderung für die EZB", sagte Tumpel-Gugerell. Die EZB werde jedoch alles tun, um die Inflationserwartungen nicht nur an den Finanzmärkten, sondern auch bei den Bürgern unter Kontrolle zu halten. "Neben dem Zugewinn an Preisstabilität hat der Euro noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile für die Eurozone gebracht", sagte Tumpel-Gugerell. "Verbraucher, Unternehmen und die öffentlichen Haushalte profitieren von einem niedrigeren Zinsniveau als vor der Euro-Einführung." So sei beispielsweise die Finanzierung von Immobilienkäufen günstiger geworden. Die Wechselkurs-Unsicherheit zwischen den Euro-Staaten wurde beseitigt. "Die europäische Wirtschaft ist krisenfester geworden", so Tumpel-Gugerell. dpa