Die Skulpturen und der Raum

Merzig. Zahlen ordnen den Kosmos, sie bestimmen das Leben und die Kunst. Einer, der in der Arbeit dem Maß der Ordnung in Raum und Zeit verbunden ist, feiert am Samstag seinen 85. Geburtstag: Paul Schneider, einer der bedeutenden Bildhauer des Saarlandes. Seine Steine suchen immer den Bezug zum Raum und wollen ihn ordnen. Folglich ist ihr Platz draußen in der Welt

Merzig. Zahlen ordnen den Kosmos, sie bestimmen das Leben und die Kunst. Einer, der in der Arbeit dem Maß der Ordnung in Raum und Zeit verbunden ist, feiert am Samstag seinen 85. Geburtstag: Paul Schneider, einer der bedeutenden Bildhauer des Saarlandes. Seine Steine suchen immer den Bezug zum Raum und wollen ihn ordnen. Folglich ist ihr Platz draußen in der Welt. Ob in Leicestershire, in Tbilissi, im österreichischen Hermansdorf, in Mainz, vor allem aber im Saarland hat Paul Schneider, unter anderem Träger des Albert-Weisgerber-Preises der Stadt St. Ingbert, seine Steine gesetzt. Einer allein war sich dabei nie genug, sondern verband sich als Sonnen-, Mond- und Quellstein, als "Stein für die Dunkelheit" mit dem Immateriellen. Seine Skulpturen geben der Zeit, den Lichtverhältnissen des Jahres- und Tageslaufs ebenso Gestalt wie den Elementen Licht, Schatten, Wind und Wasser buchstäblich Raum.Das hat für Paul Schneider immer auch bedeutet, mit anderen gemeinsam zu arbeiten. So gründete er in den 1980er Jahren das Bildhauersymposion "Steine an der Grenze" auf der Höhe von Merzig-Wellingen. Vor ein paar Jahren hat sich dieser Steinweg mit dem gleichgelagerten Unternehmen des Bildhauerkollegen Leo Kornbrust in St. Wendel zur "Straße des Friedens" zusammengeschlossen. Bereits Anfang der 1970er Jahre hatten sich auf Initiative Schneiders zahlreiche Bildhauer aus aller Welt eingefunden, um das Areal um den Saarbrücker St. Johanner Markt zu einem - leider im Lauf der Jahre aufgebrochenen - Gesamtkunstwerk umzugestalten.

Seine Geburtsstadt Saarbrücken besitzt allein 30 Arbeiten im öffentlichen Raum aus allen Werkphasen. Manches darunter ist heute vernachlässigt. Merzig hingegen, seit 1978 Wohnort Schneiders, hat die Chance erkannt und erweist einem gewichtigen Werk den notwendigen Respekt. Das Museum Schloss Fellenberg benennt daher nun seinen Skulpturengarten, in dem neben Schneiders Steinen auch Skulpturen von Künstlerkollegen ihren Platz fanden, nach dem Bildhauer. Es ist die verdiente Ehrbezeugung gegenüber einem Künstler, der nicht nur in Merzig, sondern im ganzen Land seine Spuren hinterlassen hat.

Termin: Sonntag, 11 Uhr: Feierstunde aus Anlass der Eröffnung des Paul-Schneider-Skulpturenparks vor dem Museum Schloss Fellenberg.

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