Deutsche Bank sucht Einigung mit fristlos entlassenen Händlern

Frankfurt · Wende im Streit um den Rauswurf von vier Mitarbeitern bei der Deutschen Bank: Fast anderthalb Jahre nach der fristlosen Kündigung im Zuge des Libor-Skandals um manipulierte Zinssätze will sich die Bank nun doch mit den Betroffenen einigen. Darauf verständigten sich beide Parteien gestern vor dem Landesarbeitsgericht Hessen.

Unter Moderation eines Richters wollen sie einen Kompromiss finden. Scheitert das Verfahren, will das Gericht am 19. September erneut über die Klage der Händler gegen ihre Entlassung verhandeln.

Im Kern geht es darum, ob die Händler aus eigenem Antrieb gegen Regeln verstoßen haben oder ob die Bank das Fehlverhalten ermöglicht hat. Hintergrund sind die von Aufsichtsbehörden weltweit entdeckten Manipulationen bei den Zinssätzen Euribor und Libor, die als Grundlage für Finanzgeschäfte in Billionenhöhe dienen. Die vier Banker waren an der Festsetzung dieser Zinssätze beteiligt. Sie sollen sich mit anderen Händlern "unangemessen" ausgetauscht haben, so die Bank. Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte geurteilt, die fristlose Kündigung sei unverhältnismäßig (Az.: 9 Ca 1551/13 bis 9 Ca 1554/13). Die Bank habe "durch ihre Organisation einen erheblichen Interessenkonflikt herbeigeführt". Konkrete Richtlinien und Kontrollen habe es nicht gegeben.

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