„Ausstieg aus Kohleförderung ist endgültig“

Essen/Saarbrücken · RAG-Chef Bernd Tönjes hält das Ende des deutschen Bergbaus 2018 für unumkehrbar. Unterdessen erinnerte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gestern noch einmal an die Bedeutung des Bergbaus für die Entwicklung des Landes.

Saar-Bergleute zogen gestern mit der heiligen Barbara, ihrer Schutzpatronin, in die Feierstunde ein. Foto: Rich Serra

Saar-Bergleute zogen gestern mit der heiligen Barbara, ihrer Schutzpatronin, in die Feierstunde ein. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

. Die Bewältigung der Folgen aus dem Ende des Saar-Bergbaus ist nach Ansicht von RAG-Chef Bernd Tönjes "insgesamt sehr gut gelaufen und hat unsere Erwartungen noch übertroffen". Über 1000 Bergleute seien erfolgreich verlegt und an der Ruhr sowie in Ibbenbüren gut aufgenommen worden, sagte Tönjes gestern unserer Zeitung anlässlich einer Feierstunde zum Barbaratag auf Initiative von Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer CDU). Das Ende des deutschen Bergbaus 2018 hält Tönjes für unumkehrbar. Es gebe keinen politischen Willen zur Fortsetzung einer Kohleförderung. An der Saar will sich die RAG 2014 auf Flächenvermarktung konzentrieren. Schwerpunkt sei das Geschäft mit Photovoltaik-Anlagen, das "an der Saar bisher besser gelaufen ist als wir dachten". In der Feierstunde in der Werkstatt der Industriekultur in Göttelborn erinnerte vieles an den Stil der jahrzehntelang gepflegten Barabarafeiern. So fehlte weder der Steigermarsch von der Bergkapelle der RAG, noch die Übergabe der Bundesverdienstmedaillen und Gruben-Ehrenzeichen des Bundespräsidenten an Bergleute, überreicht durch die Ministerpräsidentin. Letztere will jährlich mit der Verleihung der "Georg Agricola Plakette" an Verbände, die bergmännische Traditionspflege betreiben, offiziell an den Bergbau erinnern. Diesmal wurden acht Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereinigungen geehrt. Der Bergbau präge noch immer die Wirtschaft im Saarland mit, so Kramp-Karrenbauer. Auf ehemaligen Bergbauflächen entstünden neue Betriebe. "Jetzt geht es darum, die Brücke vom Bergbau in die Zukunft zu schlagen." Man müsse die Erinnerung wach halten und Projekte ins Leben rufen, die dem Land ein neues Profil geben.

Georg-Agricola (1494-1555) war Begründer der wissenschaftlichen Behandlung der Mineralogie und des Berg- und Hüttenwesens. Ausgezeichnet wurden: Die Bergkapelle der RAG an der Saar (gegründet 1820), die St. Barbara Bruderschaft ,,1864" Alsweiler, der Berg-, Hütten- und Knappenverein Überherrn (1866), der Katholische Bergmannsverein Marpingen (1867), der Berg- und Hüttenarbeiterverein St. Barbara Schwalbach (1867), die St. Barbara-Sterbekasse Eiweiler (1868), der Knappenverein "1868" Rohrbach, die St. Barbara Bruderschaft Bliesen (1870).

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