Winter lässt Arbeitslosenzahlen steigen

Saarbrücken/Nürnberg · Auf dem Bau tut sich wegen des Wetters nicht viel, und der Handel hat nach Weihnachten Saisonkräfte entlassen. Für die Arbeitsagentur sind das die wichtigsten Gründe für mehr Arbeitslose.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Saarland zu Beginn des Jahres angestiegen. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Januar rund 38 300 Frauen und Männer an der Saar arbeitslos. Dies sind 2900 oder 8,2 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Die Lage ist dennoch besser als im Vorjahr: Im Januar 2014 wurden 300 oder 0,9 Prozent Arbeitslose mehr gezählt. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,9 Prozent im Dezember auf 7,5 Prozent im Januar. Vor einem Jahr lag sie bei 7,6 Prozent.

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist ein jährlich wiederkehrendes Phänomen", sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland. "Zum Jahresende machten sich neben den witterungsbedingten Einflüssen die Kündigungen zum vierten Quartalsende bemerkbar. Außerdem endeten viele befristete Arbeitsverträge und der Handel trennte sich nach dem Weihnachtsgeschäft von Saisonkräften."

Im Januar meldeten sich nach Angaben der Regionaldirektion 9000 Männer und Frauen arbeitslos, das waren 1500 mehr als vier Wochen zuvor. 1900 Leute konnten eine neue Stelle antreten, 100 mehr als im Dezember. Im Januar wurden der Arbeitsagentur und den Jobcentern 1800 neue Stellen gemeldet, 100 mehr als vor Jahresfrist.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse an der Saar lag nach BA-Angaben im November (neueste Zahlen) bei 378 800, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bund lag das Plus bei 1,8 Prozent.

Bundesweit hat die gute Konjunktur die Januar-Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief gedrückt. Zum Jahresanfang waren 3,032 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job, wie die BA berichtete. Das sind zwar 268 000 mehr als im Dezember, aber rund 104 000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 7,0 Prozent.

Von der seit Jahresanfang geltenden Mindestlohnregelung spüre die Bundesagentur noch nichts, berichtete BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. "Wir sind mit dem Mindestlohn in einer guten Konjunktur gestartet", erläuterte er. "Diese Konjunktur hilft, dass der Mindestlohn auch dank kluger Ausnahme- und Übergangsregelungen im Moment kein Risiko für den Arbeitsmarkt darstellt."

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