Wiesbaden/Berlin. In der deutschen Wirtschaft mehren sich die Signale für ein Ende der steilen konjunkturellen Talfahrt. So sieht die Europäische Zentralbank (EZB) nach dem beispiellosen Einbruch des Welthandels erste zaghafte Anzeichen einer Stabilisierung. In der deutschen Exportwirtschaft scheint die Talsohle erreicht, die Umsätze in der Industrie ziehen an. Allerdings rechnet die EZB erst ab Mitte 2010 wieder mit positiven Wachstumsraten. Die deutsche Exportwirtschaft leidet trotz eines leichten Anstiegs der Ausfuhren im Mai weiter unter der weltweiten Rezession. Die Exporte legten im Vergleich zum April zwar kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent zu. Gegenüber dem Mai 2008 brachen sie allerdings erneut um 24,5 Prozent auf 60,7 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Nach Ansicht des Bundesverbands Groß- und Außenhandel (BGA) mussten die Exporteure damit erneut einen herben Rückgang verkraften. "Zwar spricht inzwischen einiges für eine Bodenbildung, allerdings auf extrem niedrigem Niveau", sagte BGA-Präsident Anton F. Börner in Berlin. Die Umsätze in der deutschen Industrie sind im Mai so stark gestiegen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Industrieumsätze kletterten gegenüber dem Vormonat um 4,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der starke Anstieg basiere auf einem sehr niedrigen Niveau. dpa