VSE nimmt Windparks in Betrieb

Saarbrücken · Der Energieversorger VSE hat angekündigt, Treiber der Energiewende im Saarland zu sein. Nun sind die ersten drei größeren Windparks ans Netz gegangen. Mit leichter Verspätung. Weil es zu viel Wind gab.

 Die fünf Losheimer Windräder können knapp 10 000 Haushalte mit Strom versorgen. Foto: VSE

Die fünf Losheimer Windräder können knapp 10 000 Haushalte mit Strom versorgen. Foto: VSE

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Wind ist bei Windrädern eigentlich zu begrüßen - beim Bau der drei Windparks in Perl, Oberthal und Losheim, die die VSE jetzt in Betrieb genommen hat, war er allerdings ein Störfaktor: "Für die Montage der Rotoren muss Windstille herrschen", sagte gestern Frank Schmeer, der bei der VSE als Bauleiter die Errichtung der Windparks betreut hat. Wegen des windreichen Winters mit zahlreichen Stürmen habe sich die Fertigstellung der Parks um zehn Wochen verzögert.

70 Millionen Euro hat der Energieversorger VSE laut Schmeer in die drei Windparks mit insgesamt 16 Windrädern gesteckt. 100 Millionen Euro wolle das Unternehmen in die Windenergie stecken, hatte VSE-Vorstand Tim Hartmann Mitte des vergangenen Jahres angekündigt. Neben einer Erweiterung des Windparks in Freisen sondiert das Unternehmen auch noch Projekte in Wadern und Weiskirchen.

Mit den Windparks in Losheim, Perl und Oberthal, bei denen die einzelnen Windräder von November bis März sukzessive nacheinander in Betrieb genommen wurden, speist die VSE nun bis zu 44 Megawatt Energie ins Netz ein. Die reicht aus, um rund 30 000 Drei-Personen-Haushalte über das Jahr mit Strom zu versorgen. "Wir tragen und gestalten die Energiewende im Saarland aktiv mit", sagt dazu VSE-Vorstand Tim Hartmann.

Bei allen Anlagen hat die VSE unterschiedliche Partner im Boot. In Losheim beispielsweise sind als Gesellschafter auch noch die Technischen Werke Losheim mit von der Partie. Außerdem Wendelin von Boch-Galhau, der drei der fünf Windräder betreibt. In Oberthal, wo der Windpark vier Anlagen umfasst, sind neben zahlreichen Stadt- und Gemeindewerken auch noch die Gemeinde Oberthal sowie eine Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) mit im Boot. Knapp fünf Prozent halten die Mitglieder der BEG Oberthal an dem Windkraft-Projekt. Auch in Perl haben sich Stadtwerke und Bürger im Rahmen einer Genossenschaft am Bau des Windparks beteiligt. Schmeer beurteilt gerade diese Bürgerbeteiligungen sehr positiv. Auch bei künftigen Projekten wäre solch eine Kooperation zu begrüßen.

Probleme gab es beim Bau der Windparks allerdings nicht nur mit dem Wind, sondern auch mit aufgebrachten Anliegern. Bewohner des Perler Ortsteils Borg hatten gegen ein Windrad protestiert, das ihrer Meinung nach zu nahe am Ort gebaut werden sollte. Schmeer sagt, dass an diesen Plänen aber nichts mehr geändert wurde: "Der Bau war vom Gemeinderat genehmigt worden. Außerdem entspricht der Standort allen Vorschriften."

Die saarländische Windkraft-Firma Vensys aus Neunkirchen kam nur bei einem der drei Windparks zum Zuge. Ihre Turbinen drehen sich auf den Windrädern in Losheim. Die übrigen Windräder stammen von der Konkurrenz aus Norddeutschland, der Firma Vestas aus Husum.

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