USA bieten Euro-Raum Hilfe an

Washington. US-Präsident Barack Obama hat der EU die Unterstützung Washingtons im Kampf gegen die Schuldenkrise zugesagt. Die Vereinigten Staaten seien bereit, "ihren Beitrag" zu leisten, sagte Obama am Montag (Ortszeit) nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy im Weißen Haus

Washington. US-Präsident Barack Obama hat der EU die Unterstützung Washingtons im Kampf gegen die Schuldenkrise zugesagt. Die Vereinigten Staaten seien bereit, "ihren Beitrag" zu leisten, sagte Obama am Montag (Ortszeit) nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy im Weißen Haus. Obama machte deutlich, dass die Überwindung der Schuldenkrise in der Euro-Zone für die US-Wirtschaft von "großer Bedeutung" sei. Mit seiner Hilfszusage ging der US-Präsident über seine bisherige Position hinaus. Bislang hatte das Weiße Haus stets betont, dass die Europäer die Turbulenzen aus eigener Kraft in den Griff bekommen müssten. Mit einem Beitrag der USA für die EU dürfte es jedoch schwierig werden. Denn am gleichen Abend kamen schlechte Nachrichten von der Rating-Agentur Fitch. Sie droht den USA mit der Aberkennung der Topbonität, falls das Land seine Schulden nicht in den Griff bekommt. Fitch bestätigte zwar die Bestnote "AAA", sieht die Top-Bewertung aber für 2013 gefährdet. In der vergangenen Woche waren Verhandlungen eines Kongress-Ausschusses über Einsparungen in Höhe von 1,2 Billionen Dollar (rund 900 Milliarden Euro) im Zeitraum von zehn Jahren gescheitert.Fitch beklagte die "Unfähigkeit der US-Politik", die notwendigen Maßnahmen zum Abbau der riesigen Staatsschulden zu treffen. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte der US-Schuldenstand von rund 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis auf 110 Prozent steigen, meinte Fitch. Ein solcher Wert wäre nicht mehr vereinbar mit der Bestnote. Die Agentur bezifferte die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung auf "etwas mehr als 50 Prozent". Erst im Sommer hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) den USA die Bestnote "AAA" entzogen.

Unterdessen droht auch den europäischen Banken weiteres Ungemach. Nachdem zuletzt bereits einige Abstufungen einzelner Banken für Wirbel gesorgt hatten, kündigte die US-Ratingagentur Moody's jetzt schlechtere Noten für nachrangige Verbindlichkeiten von 87 Banken aus 15 europäischen Ländern an. Die Agentur begründete diesen Schritt gestern damit, dass die Staaten bei möglichen finanziellen Engpässen von Banken wegen der eigenen klammen Kassen gegebenenfalls nicht mehr eingreifen können. Moody's droht vor allem Banken aus Italien, Spanien oder Frankreich wie BNP Paribas, Santander oder Unicredit mit einer Abstufung. Deutsche Banken befinden sich dagegen nicht auf der Liste. dpa/afp

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