Der Winter hinterlässt seine Spuren

Berlin · Hausbesitzer sollten jetzt zum Frühlingsanfang auf Spurensuche gehen, damit mögliche Schäden vom Winter nicht unentdeckt bleiben. Experten geben Tipps, worauf dabei zu achten ist.

Der Winter setzt dem Haus zu. Er setzt sich tonnenschwer mit Schnee auf das Dach, friert Wasserleitungen ein, Feuchtigkeit setzt sich in Zimmerecken ab. Hausbesitzer sollten sich diese Problemstellen im und am Haus zum Frühlingsbeginn hin genau anschauen. Bei Minusgraden können beispielsweise mit Wasser gefüllte Rohre aufplatzen. Manchmal bleiben diese Schäden bis zum Frühjahr unbemerkt. Solche Fälle seien keine Seltenheit und werden regelmäßig von den Gutachtern vorgefunden, erklärt das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) in Kiel.

Das Problem dabei sind meist die Folgeschäden. Je mehr Wasser austritt und je länger es auf Baustoffe einwirken kann, desto schlimmer werden die Folgen. Auch Schimmel kann sich dann breitmachen.

"War das Gebäude über längere Zeit von großen Schneelasten betroffen, sollte nach dem Winter der Zustand des Dachtragwerks überprüft werden", erklärt Professor Norbert Gebbeken, Vizepräsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. "Das gilt besonders, wenn die Dachkonstruktion bereits erkennbare Schäden wie Verformungen, Risse oder lockere Verbindungen aufweist."

Schäden an den Modulen der Solaranlage auf dem Dach oder Schmutz, der die Stromproduktion beeinträchtigt, sind nur schwer zu erkennen. Selbst auf das Dach zu steigen, ist aber zu gefährlich. Der Bundesverband Solarwirtschaft rät, die Anlage vom Boden aus mit Hilfe von Fotos zu kontrollieren. Am Computer kann der Anlagenbesitzer die Bilder stark vergrößern und Schäden ausmachen. Auch dann aber nicht auf das Dach klettern, betont der Verband. Hausbesitzer können die Module weiter beschädigen, wenn sie darauf treten. Daher: Lieber einen Fachbetrieb mit der Sichtprüfung beauftragen. Anlagenbesitzer sollten auch die Erträge mit den Werten des Vorjahres vergleichen.

Ein weiteres Problemfeld: In den Zimmerecken kann Schimmel gewachsen sein. Kleine Schimmelflecken können Heimwerker selbst entfernen: Reinigungs- oder Desinfektionsmittel mit oder ohne Chlor entfernen die oberflächlichen schwarzen Stockflecken, erläutert die DIY-Academy in Köln. Die Lösung einfach auftragen, einwirken lassen und mit einem Schwamm und reichlich Wasser abwaschen. Bei Bedarf muss das Ganze wiederholt werden.

Die Verbraucherzentrale Hamburg rät zum Abtöten der Sporen zu Ethylalkohol. Das ist ein 70- bis 80-prozentiger Alkohol aus der Apotheke. Ist der Schimmel schon in das Material eingedrungen, muss unter Umständen die Tapete vollständig entfernt werden.

Fall für den Fachmann

Die Verbraucherzentrale Hamburg betont allerdings, dass Heimwerker nur Flächen selbst behandeln sollten, die nicht größer als ein halber Quadratmeter sind. Bei größeren Schäden sollte ein Fachmann gerufen werden, er muss den Grund für den Schimmelbefall herausfinden und beseitigen. Das ist meist ein Feuchtigkeitsproblem in der Wohnung.

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