Klecks Klevers Weihnachstbäckerei Zu Besuch beim Printen-Bäcker

Aachen · Im Süden nennt man sie Lebkuchen, im Osten heißen sie Pfefferkuchen. Und in der Stadt Aachen im Westen? Da gibt es Printen. Wie sie hergestellt werden, verrät Andreas Klein. Er hat eine Printen-Bäckerei.

 So sieht es in der Printen-Bäckerei in Aachen aus.

So sieht es in der Printen-Bäckerei in Aachen aus.

Foto: dpa/Stefanie Paul

In der kleinen Backstube ist viel los. Ein Blech nach dem anderen wird belegt, gebacken, geleert, geputzt – und gleich wieder belegt. Die Printen-Maschine dreht sich und dreht sich. An diesem Vormittag werden vor allem Mini-Printen gemacht. Die kann man später prima in einem Happs wegnaschen.

Andreas Klein schlängelt sich durch die Backstube. Er geht vorbei an großen Säcken mit Mehl und den hohen Backwagen. Diese werden zusammen mit den Blechen gleich in den Ofen geschoben. Er nimmt eine Holzschale in die Hand, hebt sie hoch und erklärt: „Nur diese Zutaten kommen in die Printen rein. Dunkles Weizenmehl, drei verschiedene Zuckarten, Koriander, Anis, Nelken und Zimt.“

 Printen werden aus nur acht Zutaten gebacken. 

Printen werden aus nur acht Zutaten gebacken. 

Foto: dpa/Stefanie Paul

Andreas Klein kennt sich mit Printen aus. Seiner Familie gehört eine Printen-Bäckerei in Aachen, ganz im Westen Nordrhein-Westfalens. Aachen ist berühmt für seine Printen. So nennt man hier diese Art von Lebkuchen.

 In solchen Modeln wurden früher die Printen gemacht.

In solchen Modeln wurden früher die Printen gemacht.

Foto: dpa/Stefanie Paul

Lebkuchen ist ein Gebäck mit viele Namen: Manche Leute sagen Honigkuchen oder Zelten dazu. In einigen Gegenden heißen die Leckereien Pfefferkuchen. Oder eben Printen. Aber ist das jetzt alles das gleiche? Fast. Lebkuchen, Pfefferkuchen und Printen sehen nicht nur ähnlich aus, auch die Zutaten sind es. Aber es gibt einen Unterschied. „Für den Lebkuchen-Teig werden in der Regel Eier verwendet. Bei den Printen fehlen die“, erzählt der Printen-Bäcker Andreas Klein.

 Mit dieser Walze werden heute die Printen geformt.

Mit dieser Walze werden heute die Printen geformt.

Foto: dpa/Stefanie Paul

Schon der Urgroßvater von Andreas Klein hat Printen gebacken – natürlich nach Familien-Geheimrezept. Die genaue Rezeptur darf der Bäcker nicht verraten. Aber er erklärt, wie Printen hergestellt werden: „Zunächst einmal muss der Zuckersirup erhitzt werden, sodass er schön flüssig wird. Denn der Zucker muss alle Zutaten miteinander verbinden.“

 Printen können viele Formen haben, etwa Herzen.

Printen können viele Formen haben, etwa Herzen.

Foto: dpa/Stefanie Paul

Wenn alles miteinander vermengt ist, wird der Teig geknetet und anschließend mehrere Tage gelagert. So können sich die Zutaten gut miteinander verbinden. Nach der Lagerung muss der Teig dann wieder weichgeknetet werden. Anschließend kommt er in die Printen-Maschine. Die kann man sich wie eine Art kleine Walze vorstellen. Sie formt den Teig zu länglichen Printen. Oder zu kleinen runden Printen. Oder zu großen viereckigen Printen. Oder, oder, oder...

 Manchmal backt Andreas Klein sogar Riesen-Printen.

Manchmal backt Andreas Klein sogar Riesen-Printen.

Foto: dpa/Stefanie Paul

Für etwa 20 Minuten kommt das Gebäck dann in den Backofen. Jetzt sind die Printen eigentlich fertig und schön knackig. „Doch viele Leute mögen die Printen gar nicht so hart. Deshalb machen wir auch Weichprinten“, erzählt der Bäcker. Dazu kommt ein Teil des Gebäcks für eine Woche in einen speziellen Lagerraum. In dem herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die macht die Printen schön weich. Jetzt fehlt nur noch eins: der Schokoladen-Überzug!

(dpa)
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