Stiftung Warentest Nur vier Banking-Apps schneiden im Test mit der Note „gut“ ab

Berlin · Gute Banking-Apps sind rar gesät. In einem Vergleich der Stiftung Warentest erhielten diese Note nur vier von 19 geprüften Android- und iOS-Anwendungen. Alle anderen Programme schnitten insgesamt „befriedigend“ oder „ausreichend“ ab.

 Stiftung Warentest hat 19 Banking-Apps getestet. Nur vier Kandidaten haben die Note „gut“ erzielt.

Stiftung Warentest hat 19 Banking-Apps getestet. Nur vier Kandidaten haben die Note „gut“ erzielt.

Foto: dpa-tmn/Monika Skolimowska

Die Anwendungen mit guter Gesamtnote sind bei beiden Betriebssystemen diegleichen. Zum einen haben die App der Sparkassen und die der GLS-Bank die Spitzenplätze belegt. Außerdem erzielten die einzigen Drittanbieter-Apps im Test, Finanzblick Online-Banking und Numbrs, mit denen sich Konten mehrerer Banken verwalten lassen, das sogenannte Multibanking, die Note „gut“.

Die Warentester raten Nutzern zu diesen Drittanbieter-Apps, wenn sie mit der Software ihrer Hausbank nicht zufrieden sind, sie nicht gut im Test abschnitten oder die Hausbank-App kein Multibanking anbietet, obwohl diese Funktion benötigt wird. Allerdings mussten die Tester feststellen, dass es durch die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) deutlich schwieriger geworden ist, Konten fremder Banken in andere Apps einzubinden.

Interessante Komfortfunktionen von Banking-Apps, auf die Bankkunden achten sollten, seien etwa Benachrichtigungen auf dem Display des Smartphones zu Geldeingängen und Abbuchungen oder die automatische Vervollständigung von Empfängerdaten bei Überweisungen. Zudem sei es häufig möglich, Überweisungsträger oder die Rechnung zu fotografieren oder Codes zu scannen, um die Zahlungsdaten in die App zu übertragen.

Entwarnung gibt Stiftung Warentest bezüglich Sicherheit. Alle Kandidaten seien umfassend gegen Fremdangriffe geschützt. Sicherheitslücken, über die sich Hacker Zugang zu Bankdaten verschaffen könnten, fanden die Sicherheitsfachleute nicht.

Wichtigste Testkriterien waren Funktionen und Handhabung. Zudem prüften die Tester Datenschutzerklärungen, Geschäftsbedingungen und das Datensendeverhalten der Apps und werteten das Ergebnis bei sehr deutlichen Mängeln um eine halbe Note ab. Überrascht hat die Warentester in diesem Zusammenhang, dass sich in den iOS-Versionen der Apps durchschnittlich mehr Werbetracker fanden als in den Android-Pendants. Werbetracker verfolgen das Surfverhalten der Nutzer, um ihnen zielgruppengerechte Werbung einzublenden. Trotzdem war deutlich mehr als die Hälfte der getesteten Apps frei von Werbeeinblendungen.

(dpa)
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