Datenschützer schlagen Alarm Datenschützer warnen vor Browsern auf Xiaomis Smartphones

Berlin · () Welche Apps sind installiert? Welche wird wie lange benutzt? Solche Informationen über die Handynutzung sind viel Geld wert. Entsprechend neugierig sind viele Anwendungen, Nutzer müssen immer kritisch prüfen, welche Apps sie installieren.

  Handys des chinesischen Herstellers Xiaomi werden mit Internetbrowsern ausgeliefert, die Suchanfragen protokollieren. Datenschützer schlugen Alarm.

Handys des chinesischen Herstellers Xiaomi werden mit Internetbrowsern ausgeliefert, die Suchanfragen protokollieren. Datenschützer schlugen Alarm.

Foto: Getty Images/ istock/Yongyuan Dai

Besonders wertvoll sind alle Daten zum persönlichen Verhalten eines Nutzers im Internet. Und deshalb sollten Verbraucher vorinstallierte, voreingestellte Browser auf einem Gerät meiden, lautet ein allegemeiner Ratschlag. Wie berechtigt der ist, zeigt ein aktuelles Beispiel des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi.

Gabriel Cirlig, IT-Sicherheitsforscher beim Unternehmen White Ops, berichtet, dass auf Xiaomi-Smartphones vorinstallierte, vom Hersteller entwickelte Browser jede aufgerufene Webseite und jede Suchanfrage mit einer Identifizierungsnummer verknüpfen. Diese Informationen würden dann an Xiaomi übermittelt.

Der Hersteller verteidigte sich unter anderem mit dem Hinweis, dass die Daten anonymisiert würden, lieferte aber ein Update für seinen Mint- und Mi-Browser. Nutzer sollen nun in den Einstellungen die Datenübermittlung zumindest für den Inkognitomodus ausschalten können.

Wer auf seinem Android-Smartphone den Datenverkehr bestimmter Apps oder des gesamten Smartphones im Auge behalten will, kann dies mit sogenannte Tracking-Blocker-Apps wie Blokada oder Firewall-Software wie Netguard tun. Beide erfordern zwar etwas Einarbeitung, bieten dann aber die Möglichkeit, die Kommunikation des Smartphones mit bestimmten Servern zu unterbinden.

Um diese Programme mit vollem Funktionsumfang zu erhalten, installiert der Smartphone-Besitzer sie am besten über den ­F-Droid-Store, der nur quelloffene sowie kostenlose Android-Anwendungen listet, die hohen Privatsphäre-Ansprüchen genügen, empfiehlt das Computermagazin c’t. iPhone-Besitzer könnten etwa die Tracking-Blocker-App Lockdown ausprobieren. Grundsätzlich sollten Verbraucher auch immer Berechtigungen kritisch prüfen und zwar auch von Programmen, die vom Smartphone-Hersteller stammen.

(dpa)
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