Wlan-Router im Test Router als Multitalente im Heimnetz

Saarbrücken · Stiftung Warentest hat acht Wlan-Router getestet. Nur ein Kandidat erhielt die Bestnote „sehr gut“.

 Die Fritzbox 7590 von AVM konnte die Prüfer von Stiftung Warentest überzeugen und erhielt als einziger Router die Note „sehr gut“.

Die Fritzbox 7590 von AVM konnte die Prüfer von Stiftung Warentest überzeugen und erhielt als einziger Router die Note „sehr gut“.

Foto: AVM GmbH

Vom Internetmodem über die Telefonanlage bis zum Drucker- und Multimedia-Server – moderne Router können im Gegensatz zu ihrem Namen, der eigentlich nur einen Knotenpunkt zwischen Computernetzen beschreibt, wesentlich mehr. Für die Stiftung Warentest sind die kleinen Kisten ein „Multitalent im Heimnetz“. Die Verbraucherorganisation hat acht Wlan-Router geprüft, darunter sieben mit DSL- und einen mit Kabel-Modem.

Sechs der acht geprüften Geräte unterstützen die sogenannte Supervectoring-Technik für besonders schnelle Internet-Anschlüsse. Obwohl diese noch nicht überall verfügbar ist, empfiehlt die Stiftung Warentest Verbrauchern, trotzdem beim Kauf auf diese Funktion zu achten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Für Kabel-Internet-Anschlüsse wurde wegen des geringen Angebots nur ein Produkt getestet. Die rund 250 Euro teure AVM Fritz Box 6591 Cable erhielt das Urteil „gut“. Diese sei „vielseitig, aber stromhungrig“, urteilt Stiftung Warentest. Bis auf den Stromverbrauch, der nur mit „ausreichend“ bewertet wurde, erhielt sie in allen anderen Bereichen ein „Sehr gut“.

Ein Viertel des Gesamturteils machte die Datenübertragung aus. Die Reichweite und Signalstärke der Wlan-Funknetze sei nicht „die Stärke von Fritzboxen“, urteilten die Tester. In großen Wohnungen oder mehrstöckigen Häusern schnitten die Router der Telekom und von Asus besser ab. Ein Vorteil der Fritzboxen ist dagegen ihre komplexe Nutzer- und Geräte-Verwaltung. Zudem würden diese „umfassende Filter-Funktionen bieten“. Mit ihnen können zum Beispiel unerwünschte Internetseiten gesperrt werden.

Auch in puncto Sprachqualität liegen Fritzboxen vorne. Bei den TP-Link-Routern hörten sich die Gespräche vergleichsweise dumpf an, erklären die Tester. Bei der vielfältigen Ausstattung der Telefonanlagen wie Anrufsperren und -beantwortern konnten Fritzboxen die Prüfer ebenfalls überzeugen. Die Modelle der Telekom bringen solche Funktionen nicht mit, da das Unternehmen diese direkt über den Telefonanschluss anbietet.

„Der Router ist Herzstück des Heimnetzwerkes und Schnittstelle zum Internet. Darum ist es wichtig, dass er vor Eindringlingen geschützt wird“, betonen die Prüfer. Ein Viertel des Testurteils machen deshalb Sicherheitsoptionen aus. Die beiden Fritzboxen schnitten hier mit jeweils „sehr gut“ am besten ab. Bei den anderen Geräten fand die Verbraucherorganisation zwar keine massiven Sicherheitslücken, stieß jedoch auf andere Probleme. Dazu gehört, dass nur die Fritzboxen und der TP-Link VR 2800v uneingeschränkt automatische Updates durchführen. Die Router der Telekom können sich dagegen nur an DSL-Anschlüssen des Unternehmens selbstständig aktualisieren. Zudem sind auch die ab Werk voreingestellten Wlan-Passwörter, die nach einer Empfehlung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik mindestens 20 Zeichen lang sein sollen, oft zu kurz. Beim getesteten Router DSL-AC68VG von Asus entdeckten die Tester sogar eine Sicherheitslücke. Unter Umständen kann ein Angreifer die Kontrolle über das Gerät übernehmen. Probleme bei den Sicherheitsfunktionen zogen im Test die Bewertungen dreier Geräte, die in den anderen Bereiche mit gut oder sehr gut bewertet wurden, herunter. Vier der geprüften Wlan-Router kommen daher nur auf das Gesamturteil „befriedigend“. Zum Testsieger bei den DSL-Routern kürte die Stiftung Warentest die Fritzbox 7590 von AVM. Sowohl ihre Wlan-Verbindung sowie Filter- und Telefon-Funktionen als auch die Handhabung wurde mit „sehr gut“ bewertet. Lediglich im Energieverbrauch erhielt das Gerät nur die Note „gut“. Während der Sieger rund 190 Euro kostet, gibt es die Fritzbox 7530, die dicht dahinter auf dem zweiten Platz landete, bereits für rund 120 Euro. Sie verbrauchte im Test am wenigsten Strom.

Bei der Wlan-Leistung schnitt die Konkurrenz im Vergleich zu den Fritzboxen allerdings teilweise besser ab. So kommt der Telekom Speedport W 925 V hier auf die Bestwertung von 1,3. Im Gesamturteil teilt sich dieser Router jedoch mit dem von Asus und dem TP-Link Archer VR 900v VZ mit jeweils einer 2,9 und der Note „befriedigend“ den letzten Platz.

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