Große Versprechen, keine Wirkung

Berlin. Was bringt Gehirnjogging? Das unter Experten umstrittene Hirntraining, das die geistige Fitness steigern soll, haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung ins Visier genommen.

Sie überprüften kommerzielle Computerspiele, von denen die Rede geht, Senioren könnten mit ihrer Hilfe ihre geistige Leistungsfähigkeit steigern und sie seien in der Lage, Demenz zu verhindern.

Das Ergebnis der Untersuchung ist ernüchternd. Für die vollmundigen Aussagen gebe es keinen wissenschaftlichen Beleg. Ob und wie sich solche Spiele auf das Gehirn und allgemein auf die geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen auswirkten, sei nicht hinreichend erforscht, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier der englischen Stanford- University und des Max-Planck-Instituts. Für Gehirnjogging-Spiele gelte der allgemeine Grundsatz: Übung macht den Meister. Wer viel spielt, steigere seine Leistungen - im Spiel. Für weitere Wirkungen gebe es keine wissenschaftlichen Beweise.

Allerdings warnen die Forscher auch vor Pessimismus. "Wer körperlich aktiv ist, am sozialen Leben teilnimmt und ein geistig anregendes Leben führt, hat bessere Chancen, geistig gesund zu altern", so Ulman Lindenberger, Direktor des Forschungsbereichs Entwicklungspsychologie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Das Gehirn sei bis ins hohe Alter trainierbar.

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