"Wichtiger Tag" für die Formel 1

Hamburg. Willkommens-Geschenk für die einen, böse Überraschung für die anderen - mit dem Urteil im Diffusor-Streit werden die Formel-1-Teams voraussichtlich bei ihrer Ankunft in China konfrontiert. Erst einen Tag nach der Berufungsverhandlung, die gestern im Hauptquartier des Internationalen Automobilverbandes Fia in Paris stattfand, soll heute die Entscheidung der Richter verkündet werden

Hamburg. Willkommens-Geschenk für die einen, böse Überraschung für die anderen - mit dem Urteil im Diffusor-Streit werden die Formel-1-Teams voraussichtlich bei ihrer Ankunft in China konfrontiert. Erst einen Tag nach der Berufungsverhandlung, die gestern im Hauptquartier des Internationalen Automobilverbandes Fia in Paris stattfand, soll heute die Entscheidung der Richter verkündet werden.Winken die Richter die umstrittene Variante des hinteren Unterboden-Teils an den bärenstarken Boliden von Brawn GP sowie den ebenfalls auftrumpfenden Rennwagen von Williams und Toyota durch, dürfte sich an der neuen Hierarchie in der Formel 1 auch im Riesenreich am Wochenende wenig ändern. Nicht zuletzt deshalb titelte Rivale Ferrari auf seiner Internetseite: "Ein wichtiger Tag." Der italienische Rennstall gehört mit BMW-Sauber, Renault und Red Bull zu den Teams, die offiziell Protest einlegten.Neben der Hoffnung auf ein Verbot der Unterböden will Ferrari aber auch aus eigener Kraft den Anschluss wiederfinden. "Der China-Grand-Prix muss ein Wendepunkt nach einem schlechten Start in die Saison sein", hieß es auf der Homepage. Personelle Umstellungen inbegriffen: Teammanager Luca Baldisserri wird sich in Maranello als Bindeglied zwischen Strecke und Werk um die Weiterentwicklung des F60 von Vize-Weltmeister Felipe Massa und Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen kümmern. Für die Scuderia reisten Ferrari-Designer Nikolas Tombazis und Design-Berater Rory Byrne an die Seine.Einer der Angeklagten zeigte sich vor der Verhandlung zuversichtlich. "Ich wäre überrascht, wenn das Berufungsgericht Entscheidungen über technische Sachen machen könnte - es ist eine komplexe technische Angelegenheit", wurde Ross Brawn, pikanterweise einst Technischer Direktor bei Ferrari, zitiert. Mit dunklem Jackett und heller Hose sowie Rollkoffer an der Hand betrat der Brite das Fia-Gebäude. Das Argument der Gegnerschaft, die im Falle einer nötigen Nachrüstung bei einem Freispruch für Brawn, Williams und Toyota hohe Kosten auf sich zukommen sehen, wollte Brawn nicht gelten lassen. "Es gibt eine Menge Dinge, die die Teams voneinander kopieren, und da werden die Kosten auch nicht debattiert", sagte Brawn. Mit welchem Urteil auch immer - möglicherweise könnten sogar die Ergebnisse der ersten beiden Rennen maßgeblich verändert werden - endet die Diskussion um die umstrittenen Diffusoren sportgerichtlich an diesem Mittwoch.In der Affäre um die Falschaussagen von Weltmeister Lewis Hamilton und dem mittlerweile entlassenen McLaren-Sportdirektor Dave Ryan steht die nächste Entscheidung am 29. April vor dem Weltrat an. Medienberichten zufolge soll die Fia Abschriften von Interviews mit Teamchef Martin Whitmarsh angefordert haben. Dabei geht es um die Frage, ob er in die Angelegenheit involviert war, die drastische Strafen nach sich ziehen könnte. "Ich wäre überrascht, wenn das Gericht über die Technik entscheiden könnte."Ross Brawn,Chef von Brawn GP

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