Reitsport Pecheur ist nur von der Freundin zu schlagen

Güdingen · Doppel-Erfolg für Saarbrücker Lokalmatador beim Renntag in Güdingen. Einmal ist aber seine Partnerin Lena Maria Mattes schneller.

 Wie beim Deutschen Derby lag der Saarbrücker Maxim Pecheur (rechts) auch gestern in Güdingen am Ende ganz vorne. Auf Miss England feierte er den Sieg im Hauptrennen. Nach der Siegerehrung gewann er gleich noch mal.

Wie beim Deutschen Derby lag der Saarbrücker Maxim Pecheur (rechts) auch gestern in Güdingen am Ende ganz vorne. Auf Miss England feierte er den Sieg im Hauptrennen. Nach der Siegerehrung gewann er gleich noch mal.

Foto: Thomas Wieck

Der größte Star ging gestern beim 27. Internationalen BMW-Saarlandpreis auf der Rennbahn in Güdingen gar nicht auf die Strecke. Der braun-weiß gescheckte Hengst Silvery Moon gilt als schnellstes geschecktes Pferd der Welt, hat über 10 000 Freunde auf Facebook und wird wegen seines exotischen Aussehens auf deutschen Rennbahnen gefeiert wie ein Popstar. Der Hengst sollte im Saarland eigentlich am mit 15 000 Euro dotierten Hauptrennen teilnehmen, ging aber nicht an den Start.

„Das Pferd hat sich in der Box eine minimale Verletzung zugezogen. Der Trainer wollte es dann nicht mehr laufen lassen, dafür muss man Verständnis haben“, sagte Werner Schmeer, Vorstandsmitglied beim veranstaltenden Rennclub Saarbrücken.

Doch auch ohne Silvery Moon hatte der „Höhepunkt der Turfsaison in Südwestdeutschland“, wie der Renntag angepriesen wurde, einiges zu bieten. Maxim Pecheur zum Beispiel. Der Saarbrücker hatte mit dem Sieg beim Deutschen Derby in Hamburg jüngst das wichtigste Rennen Deutschlands gewonnen. In Güdingen war der 26-Jährige Lokalmatador – und gewann mit der Stute Miss England das Hauptrennen.

Doch damit nicht genug: Pecheur flitzte von der Siegerehrung direkt zum nächsten Galopprennen – und gewann auf dem Außenseiter Nantiago erneut. „Zu Hause vor den Zuschauern, die dich anfeuern, vor den Freunden und der Familie sind Siege immer noch ein Höhepunkt“, sagte Pecheur. Der starke Regen, der die Rennbahn um die Mittagsstunden aufgeweicht hatte, habe seiner Stute Miss England beim Hauptrennen über 1900 Meter in die Karten gespielt, erklärte Pecheur.

Umgekehrt war es bei seiner Freundin Lena Maria Mattes. Die trat im selben Rennen auf dem Wallach Event Mozart an. „Er mag den weichen Untergrund nicht so gerne, aber wir geben alles“, hatte die Saarländerin vor dem Rennen versprochen. Mattes blieb ohne Chance, musste sich aber trotzdem nicht grämen. Denn sie hatte zuvor das am zweithöchsten dotierte Rennen des Tages (6500 Euro) auf der Stute Königsland gewonnen – und Pecheur dabei geschlagen.

Mattes führte das Feld auf den 2450 Metern vom Start an. Ihre Taktik war das eigentlich nicht. „Wir wollten uns hinter dem Führenden verstecken. Der Streckensprecher meinte zwar, dass das Feld eng beisammen ist, aber ich habe gemerkt, dass die anderen sich schwer tun, aufzuholen“, sagte Mattes.

Dass seine Lebensgefährtin ebenfalls auf dem Treppchen ganz oben stand, freute Pecheur besonders: „Auf der Strecke sind wir oft Konkurrenten, jeder will gewinnen. Aber natürlich gönne ich ihr den Sieg ein bisschen mehr als den anderen Teilnehmern“, meinte der 26-Jährige verschmitzt. So richtig genießen konnte Pecheur seinen Doppelsieg nicht. Er reiste schon gestern Abend wieder ab, weil er heute an einem Rennen in Frankreich teilnimmt.

Dass der Renntag problemlos über die Bühne ging und rund 10 000 Zuschauer anzog, war nicht selbstverständlich. Dicke Gewitterwolken hatten sich mittags über der Rennbahn zusammengezogen und die Strecke unter Wasser gesetzt. „Dass es trotzdem keinen Sturz gab, zeigt die Qualität der Strecke. Die Zuschauer sind trotzdem gekommen, der Wettumsatz stimmt. Und die Teilnehmer waren auch zufrieden“, freute sich Schmeer. Insgesamt wurden an den Wettschaltern 105 307 Euro umgesetzt.

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