Ex-FCK-Kapitän Tiffert stolpert über das System der US-Profiliga

Seattle. Der Glamour der David-Beckham-Ära ist vorbei. Doch die Liste der international renommierten Stars der Major League Soccer (MLS) ist immer noch lang und klangvoll. Angefangen von Thierry Henry und Juninho (beide New York) über Arne Friedrich (Chicago) bis hin zu Alessandro Nesta (Montreal) - die MLS hat in ihrer an diesem Samstag beginnenden 18

Seattle. Der Glamour der David-Beckham-Ära ist vorbei. Doch die Liste der international renommierten Stars der Major League Soccer (MLS) ist immer noch lang und klangvoll. Angefangen von Thierry Henry und Juninho (beide New York) über Arne Friedrich (Chicago) bis hin zu Alessandro Nesta (Montreal) - die MLS hat in ihrer an diesem Samstag beginnenden 18. Saison erneut Weltmeister und Weltklasse-Spieler zu bieten.

So klangvoll ist der Name von Christian Tiffert nicht. Vielleicht auch deshalb ist seine Zukunft in der MLS offen. Denn für den 31-jährigen Ex-Bundesliga-Profi, der erst im Juli einen Zweieinhalbjahresvertrag bei den Seattle Sounders unterschrieb, scheint plötzlich kein Platz mehr im Kader zu sein. "Es laufen Gespräche, meinen Vertrag aufzulösen", sagt der frühere Lauterer.

Tiffert ist einer von drei so genannten "Designated Players" (DP) in Seattle, darf somit mehr als das Maximalgehalt eines MLS-Profis von 350 000 Dollar verdienen. Die Designated-Player-Regel wurde 2007 eingeführt, als Beckham kam. Denn für das Liga-Durchschnittsgehalt wäre der Superstar nie zur Los Angeles Galaxy gewechselt. Sounders-Manager Adrian Hanauer will Tiffert nun loswerden, um den Nigerianer Obafemi Martins (UD Levante, früher VfL Wolfsburg) verpflichten zu können. Vieles deutet darauf hin, dass der Verein Tiffert sein Gehalt von knapp 700 000 Dollar auszahlt.

Zwar könnte der gebürtige Hallenser auch auf Geld verzichten, um somit seinen DP-Status zu verlieren und im Team zu bleiben - doch dazu ist er nicht bereit. "Ich wüsste nicht, warum ich das machen sollte. Ich habe schließlich im Sommer einen Vertrag zu einem vereinbarten Gehalt unterschrieben", sagt Tiffert.

Der 31-Jährige ist ein Opfer des MLS-Systems. Die Liga sieht eine feste Gehaltsobergrenze vor. Jeder Club darf zuzüglich zu den drei DP-Spielern nur knapp drei Millionen Dollar pro Saison an Gehältern zahlen. Dumm für Tiffert, dass inzwischen das Transferfenster in Deutschland geschlossen ist und er sich für die Rückrunde keinem Verein mehr anschließen kann. Trotzdem wird Tiffert wohl demnächst seine Sachen packen und nach Deutschland zurückkehren. Er will sich fit halten und hofft, im Sommer einen neuen Verein zu finden. dpa

Foto: kunz

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