Ein Flitzer sorgt für Schrecksekunden

Shanghai · Lewis Hamilton gibt in China den Ton an. Der Weltmeister fährt die Tagesbestzeit im Training. Sebastian Vettel wird Vierter, Nico Rosberg Fünfter. Für einen Schreckmoment sorgt ein Fan, der über die Zielgerade rennt.

Der wiedererstarkte Ferrari-Rennstall um Sebastian Vettel hat Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton in Shanghai kalt gelassen. Der britische Mercedes-Pilot dominierte das Freitagstraining zum Großen Preis von China an diesem Sonntag (8 Uhr/RTL) und meldete Ansprüche auf seinen vierten Sieg in der Millionen-Metropole an.

Nach der Bestzeit am Morgen drehte der 30-Jährige auch in der zweiten Einheit klar die schnellste Runde. Hamilton verwies Vettels überraschend starken Teamkollegen Kimi Räikkönen auf den zweiten Rang. Für Malaysia-Sieger Vettel, der wegen eines Drehers vorübergehend im Kiesbett landete, reichte es hinter Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo zu Platz vier. Hamiltons Stallrivale Nico Rosberg wurde Fünfter. Wegen Problemen mit dem Getriebe musste sich Nico Hülkenberg in seinem Force India mit Position 16 begnügen.

Für einen Schreck sorgte beim zweiten Training ein Fan, der während der laufenden Einheit von der Haupttribüne aus über die Zielgerade rannte. Die Aktion war gefährlich, da sich zu diesem Zeitpunkt ein Rennwagen näherte. Der Mann sprang anschließend über die Boxenmauer und wollte in Richtung Garagen, wurde aber von Streckenposten überwältigt und abgeführt.

Das Wochenende steuert indes wieder auf einen Zweikampf zwischen Mercedes und Ferrari zu. "Es war ziemlich eng zwischen Ferrari und uns. Sie sehen genauso schnell aus wie beim letzten Mal", sagte Hamilton. Vettel resümierte, bis auf den kleinen Dreher sei es normal gelaufen. "Die Lücke nach vorne ist ziemlich groß, wir versuchen, uns über das Wochenende aber zu steigern", sagte er. Ferrari dürfe nach dem Grand-Prix-Sieg von Malaysia nicht übermütig werden. "Wir müssen auf dem Boden bleiben", forderte Vettel.

Auf das Hoch von Ferrari reagiert Mercedes schon jetzt. Die Teamleitung teilte Hamilton und Rosberg mit, dass die Gleichbehandlung der Strategien nur noch bei einem komfortablen Vorsprung auf Ferrari in Frage komme. "Wenn nicht, werden wir die Taktiken splitten, sollte es die Situation erfordern. Wir werden dann nicht mehr traumatisch unserem Fairplay-Gedanken hinterherlaufen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

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