Der Traum von der Zweiten Liga kann beginnen
Erbach. Die Turner der TG Saar II liebäugeln ganz heftig mit der Zweiten Bundesliga. In der Regionalliga Nord marschieren sie nach dem souveränen 43:9-Heimsieg gegen den KTV Hohenlohe unbeirrt an der Tabellenspitze. Einer der Schützlinge von Trainer Klaus Weber könnte Liga Zwei sogar überspringen
Erbach. Die Turner der TG Saar II liebäugeln ganz heftig mit der Zweiten Bundesliga. In der Regionalliga Nord marschieren sie nach dem souveränen 43:9-Heimsieg gegen den KTV Hohenlohe unbeirrt an der Tabellenspitze. Einer der Schützlinge von Trainer Klaus Weber könnte Liga Zwei sogar überspringen. Denn der 16-jährige Tobias Matzke hat "das Zeug für die Bundesliga", ist auch Paul Rupp, der Vorsitzende der TG Saar überzeugt. Was Matzke am Samstag im Sportzentrum Erbach zeigte, genügte vor allem am Pauschenpferd auf jeden Fall schon Bundesliga-Ansprüchen. Vier Punkte gaben die Kampfrichter für seinen Vortrag am Zittergerät der meisten Turner. Auch seine Leistung beim Sprung wurde mit vier Scorer-Punkten belohnt, am Boden trug der Bliesransbacher mit drei Zählern zum Gesamt-Ergebnis bei. Und durfte am Ende das grüne Leibchen des Top-Scorers des Tages überstreifen.
"Ich bin gut drauf", strahlte Matzke, dessen Bruder Philipp ja schon eine feste Größe in der Bundesliga-Mannschaft der TG Saar ist. "Da will ich so schnell wie möglich auch hin", sagt er selbstbewusst, und auch Mama Judith hätte "nichts dagegen".
Natürlich auch sein Trainer Klaus Weber nicht. Der hatte nach dem Kampf aber auch allen Grund, auch den Rest seiner Riege für eine "wieder mal tolle Mannschafts-Leistung" zu loben. Auszusetzen hatte Weber lediglich, "dass wir manchmal noch zu hohes Risiko gehen, zumal einfachere Übungen sauber geturnt ja auch Punkte bringen". Natürlich war auch der Vorsitzende Paul Rupp hochzufrieden. Vor allem auch deshalb, "weil wir bei unserer zweiten Mannschaft fast ausschließlich mit Turnern aus der Region so gute Leistungen bringen".
Zunächst hatte es jedoch nicht nach einem so klaren Sieg für die Saarländer ausgesehen. Nach den acht Bodenübungen führten die Gäste sogar 5:3. Am Pferd gelang der TG dann vor durch Tobias Matzke (4), Waldemar Nagel (2) und Imanuel Bumb (1) ein 7:0-Erfolg. Eine klare Angelegenheit war auch der Vergleich an den Ringen. Am 12:0 waren Gerald Heil (3), Imanuel Bumb (3), Oliver Waldbillig (1) und mit der einzigen Fünf des Tages, Boris Jung, beteiligt. Je vier Punkte durch Matzke und Waldbillig entschieden auch den Sprung 8:0 für die Gastgeber. Als es dann nach dem 3:3 am Barren (Waldbillig) in der Gesamtbilanz 33:8 stand, konnte am Reck nichts mehr anbrennen. Nagel und Waldbillig (4) und Heil (2) sorgten denn auch am letzten Gerät mit 10:1 für den 43:9-Endstand. Den Trainer Klaus Weber jedoch zu relativieren wusste: "Die vielen 0:0-Wertungen zeigen, dass die KTv Hohenlohe stärker war, als es das Ergebnis aussagt." Rundum zufrieden war hinterher auch Oliver Waldbillig, der Luxemburger in Diensten der TG Saar II. Er durfte sich über ein Sonderlob des Trainers freuen.
Weber: "Oliver ist ein ganz wichtiger Turner für uns, und außerdem passt er menschlich prima ins Team. Dieses Kompliment gibt der 19-Jährige gerne zurück. "Ich fühle mich sehr wohl hier und hoffe, dass es bei mir weiter so gut läuft."
"Das Ergebnis stimmt, meine Leistung noch nicht", lautete die persönliche Bewertung des Nachmittags von Gerald Heil, dem Routinier der Mannschaft. Dass es bei dem 26-Jährigen bisher noch nicht richtig rund läuft, liegt aber daran, dass er noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses leidet.
Gar nichts zu tun gegen Hohenlohe hatte Stefan Sommer (32). Er war als Ersatzmann für die Ringe vorgesehen. "Aber die Jungs sind so stark, dass sie mich gar nicht brauchen", freute sich der Oldie vom TV Limbach, "dass auf unseren Nachwuchs Verlass ist". "Wir turnen manchmal noch zu hohes Risiko."
TG Saar II-Trainer
Klaus Weber