Der FCH ist wieder da

21 Jahre. 7646 Tage. 183 504 Stunden. So lange mussten die Fußballfans des FC Homburg auf den ersten Aufstieg seit dem letzten Bundesliga-Aufstieg am 18. Juni 1989 warten. Nach langen Jahren, in denen die Gegner FV Engers, TuS Mayen oder VfL Hamm hießen, fahren die FCH-Fans jetzt wieder nach Münster und Mönchengladbach. Am 22. Mai um 17

 Vom Sprungwurf zum Sturzflug: Der TV Homburg (in den roten Trikots) stieg im Sommer aus der Handball-Oberliga ab. Auch in dieser Saison lief es in der Saarlandliga zuletzt nicht gut. Foto: Horst Klos

Vom Sprungwurf zum Sturzflug: Der TV Homburg (in den roten Trikots) stieg im Sommer aus der Handball-Oberliga ab. Auch in dieser Saison lief es in der Saarlandliga zuletzt nicht gut. Foto: Horst Klos

21 Jahre. 7646 Tage. 183 504 Stunden. So lange mussten die Fußballfans des FC Homburg auf den ersten Aufstieg seit dem letzten Bundesliga-Aufstieg am 18. Juni 1989 warten. Nach langen Jahren, in denen die Gegner FV Engers, TuS Mayen oder VfL Hamm hießen, fahren die FCH-Fans jetzt wieder nach Münster und Mönchengladbach. Am 22. Mai um 17.15 Uhr gelang dem Team um Trainer Jens Kiefer der Meistertitel in der Oberliga Südwest. Vor 3250 Zuschauern schlugen die Grün-Weißen die Spvgg. Wirges mit 3:1. Das Meisterschaftsrennen war ein Fernduell mit dem FK Pirmasens. Mitte April hatten die Homburger trotz bester Chancen noch das Heim-Derby gegen den FKP mit 1:2 verloren. Am Ende hatten beide Teams genauso viel Punkte. Homburg hatte die bessere Tordifferenz.

In der Regionalliga West spielen durften die erfolgreichen Kicker aber zum Großteil nicht. Jens Kiefer ging mit einigen Spielern zur SV Elversberg II - und auch sonst standen viele Abgänge zu Buche. Beim FCH gab es eine Machtablösung. Peter Müller übernahm das Amt des Vorsitzenden von Herbert Eder, der neue Cheftrainer Alfred Kaminski holte rund 20 neue Spieler, fast genau so viele verließen den Club. Es galt, professionelle Strukturen zu schaffen. Auch im Umfeld. Aber Kaminski ist jetzt schon Geschichte. Am 11. November wurde er entlassen, nachdem der FCH auf einem Abstiegsplatz stand. Nachfolger ist Christian Hock, der schon in der 2. Liga bei RW Ahlen auf der Bank saß. Mit Taifour Diane ein neuer Co-Trainer, einige namhafte Spieler wie Sahr Senesie, dazu der bekannteste Trainer seit vielen Jahren: Beim FCH tut sich etwas. Finanziert wird das Ganze vom allgegenwärtigen Hartmut Ostermann, ohne den die vierte Liga nicht möglich wäre.

Während es für die Fußballer aus der Oberliga nach oben ging, stiegen die Handballer des TV Homburg aus selbiger ab. Nach zwei Jahren in der überregionalen Klasse war die Mannschaft in vielen Spielen überfordert. Spätestens nach der 26:28-Derbyniederlage Anfang Januar bei der SGH St. Ingbert standen die Zeichen in der Robert-Bosch-Halle auf Abstieg. Ansonsten waren SZ-Überschriften wie "Ein weiterer schwarzer Tag für den TVH" viel zu häufig. Und auch in der Saarlandliga lief es nach vier Siegen aus den letzten vier Spielen nicht mehr für das Team des neuen Trainers Fadil Jusufbegovic.

Positives gab es dagegen in diesem Jahr von den Kirkeler Handballern. Während die Frauen des TVK in der Saarlandliga um den Klassenverbleib kämpfen, gelang den Männern über die Relegation gegen den TV Altenkessel der Aufstieg aus der Verbandsliga in die Saarlandliga. Dort überraschten sie mehrmals positiv, die Kirkeler spielen derzeit im Tabellenmittelfeld eine ordentliche Rolle.

Absteigen aus der Bundesliga mussten die Poolbillard-Spieler des PBC Fortuna Bexbach. Dabei hatten sie während der Saison noch für Furore gesorgt. Dann aber gingen Daniel Schwerdtfeger und der Club getrennte Wege, Sebastian Staab wurde sogar aufgrund eines Doping-Vergehens gesperrt. Immerhin wurde Bexbachs Heiko Müller im September mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.

Die Homburger Leichtathleten glänzten in diesem Jahr wieder mit vielen vorderen Plätzen. So zum Beispiel Charlotte Ruffing vom LC DJK Erbach. Vereinskamerad und Zehnkämpfer Simon Hechler wurde deutscher Mehrkampfmeister.

Ein wenig Glück hatten in diesem Sommer die Fußballer des FC Palatia Limbach. Die wurden in der Saarlandliga Drittletzter. Da in der Regionalliga drei Vereine keine Lizenz bekamen, blieb der SV Hasborn in der Oberliga. Und Limbach in der Saarlandliga. Im Sommer lief es dann wie immer in den vergangenen Jahren. Sechs Stammspieler verließen den "Ausbildungsverein", neue Talente rückten nach. Und auch in diesem Jahr kämpft die Palatia als Vorletzter gegen den Abstieg.

Als Tabellenzehnter beendete der FSV Jägersburg die vergangene Saarlandliga-Saison. In dieser Spielzeit erwischte der FSV mit drei Niederlagen in Folge ein verkorkster Start. Richtig aufwärts ging es dann mit dem 7:2 im Kirmesspiel Ende August gegen den SV Bübingen. In die Winterpause geht der FSV als Sechster.

Die Jägersburger Frauen haben in diesem Sommer eine Ikone verabschiedet. Ex-Nationalspielerin Patrizia Brocker hörte nach zehn Jahren als Spielerin und Spielertrainerin auf. Vom Aufstieg und der 2. Liga braucht man im Alois-Omlor-Sportpark momentan nicht zu träumen. Der FSV ist mit Brockers Nachfolger Ralf Zimmermann gerade mal Neunter der Regionalliga, Niederlagen wie das 0:5 beim SV Bardenbach oder das 1:6 im Derby beim SV Dirmingen schmerzten.

Weh taten den Tischtennisspielern des TV Limbach auch einige Begegnungen dieser Saison. Der TVL stieg aus der Oberliga in die Regionalliga auf. Es sieht aber so aus, als ob das Team um Kapitän Leo Stynen direkt wieder absteigen muss. Da konnten weder der kurzzeitig spielende 15-jährige Taiwanese Lee Chia-Sheng noch der 42-jährige Ex-Weltmeister Steffen "Speedy" Fetzner als Neuzugang viel helfen.

Viele Helfer waren auch bei der Trofeo Karlsberg im Juni und beim Homburger Bergrennen im Einsatz. Die Radsport- und Motorsportfans an der Strecke dankten es ihnen zu Tausenden. Uwe Lang aus Nordbayern siegte beim Bergrennen am Ende klar, den zehn Jahre alten Streckenrekord verfehlte er aber knapp.

 Der TV Limbach stieg in die Tischtennis-Regionalliga auf. Und verpflichtete Ex-Weltmeister Steffen "Speedy" Fetzner (rechts). In der neuen Liga weht dem TVL aber raue Luft um die Ohren. Foto: sho

Der TV Limbach stieg in die Tischtennis-Regionalliga auf. Und verpflichtete Ex-Weltmeister Steffen "Speedy" Fetzner (rechts). In der neuen Liga weht dem TVL aber raue Luft um die Ohren. Foto: sho

Einen neuen Zuschauerrekord stellten die Basketballer der Saar-Pfalz Braves auf. Zum Zweitliga-Heimspiel Anfang Dezember gegen den FC Bayern München kamen 2700 Fans ins Sportzentrum Erbach. Hut ab, die Braves entwickeln sich offenbar gut. Ohnehin war das Erbacher Sportzentrum nach dem Waldstadion das zweite "Herz" des Homburger Sports. Dort traten die Turner der TG Saar II in der 2. Liga an, auch sie mussten leider wieder absteigen. Und dort fand Anfang Februar das Fußball-Hallenmasters statt. Vor 3000 Zuschauern siegte der SV Auersmacher - und die Fans des FSV Jägersburg durften über einen tollen zweiten Platz jubeln.

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