Barcelona lässt sich nicht von Real bremsen

Barcelona. Der FC Barcelona greift nach einer souveränen Machtdemonstration gegen Real Madrid zum dritten Mal nach Europas Fußball-Krone. Sechs Tage nach dem 2:0-Auswärtserfolg reichte den Katalanen am gestern Abend ein 1:1 (0:0) für den Einzug in das Champions-League-Finale. Beim Abschluss des vierteiligen "Clásico"-Marathons sorgte Pedro Rodríguez (54

Barcelona. Der FC Barcelona greift nach einer souveränen Machtdemonstration gegen Real Madrid zum dritten Mal nach Europas Fußball-Krone. Sechs Tage nach dem 2:0-Auswärtserfolg reichte den Katalanen am gestern Abend ein 1:1 (0:0) für den Einzug in das Champions-League-Finale. Beim Abschluss des vierteiligen "Clásico"-Marathons sorgte Pedro Rodríguez (54. Minute) für die Barça-Führung, die Marcelo (64.) nur ausgleichen konnte. Vor 95 000 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou ließ Barcelona keine Zweifel an seiner aktuellen Spitzenstellung in Spanien und trifft am 28. Mai in London auf den Sieger des Duells zwischen Manchester United und Schalke 04 (heute, 20.45 Uhr).War das Hinspiel durch die defensive Verhinderungstaktik von Madrid lange Zeit ein zähes Ballgeschiebe, geriet der letzte Akt zum würdigen Klassiker-Schlussstück. Besonders Lionel Messi sorgte mit einigen Geniestreichen für leuchtende Augen bei den Barça-Fans. Und auch der belgische Schiedsrichter Frank de Bleeckere, dessen Ansetzung von Real vorab kritisiert wurde, trug mit seiner umsichtigen Spielleitung zu einem Fußballabend für Feinschmecker bei. Trotzdem wurde der kleine Argentinier ein ums andere Mal hart, teilweise überhart, von den Madrilenen angegangen.

Der nach dem Platzverweis aus dem "Santiago Bernabéu" gesperrte Mourinho, für den Stellvertreter Aitor Karanka an der Linie dirigierte, brachte in Gonzalo Higuain einen weiteren Angreifer. Zudem übernahm Kaká überraschend in der Schaltzentrale für Mesut Özil, der diese Saison erstmals in einem K.o.-Spiel zunächst auf die Bank musste. Zwar setzte Real das Heimteam früh unter Druck, doch ohne den deutschen Nationalspieler fehlte es an Inspiration. Bei dem vom strömenden Regen aufgeweichten Boden fielen Kaká und Co. häufig nicht mehr als hohe Flanken aus dem Halbfeld ein, die Barça-Innenverteidiger Piqué souverän abräumte.

Als die Anfangseuphorie bei den Königlichen abebbte, begann nach einer halben Stunde die Messi-Gala. Immer wieder setzte der Argentinier zu seinen unnachahmlichen Solo-Läufen an und brachte die Madrilenen in arge Bedrängnis, ohne sich jedoch mit dem zwölften Saisontreffer in der Königsklasse zu belohnen. Seinen Schlenzer aus 17 Metern (32.) und einen harten Flachschuss nach Hackenablage von Pedro (37.) entschärfte der starke Real-Torwart Iker Casillas, nach feiner Finte verzog Messi zudem knapp nach rechts (33.). Eine Minute später rettete Casillas auch gegen David Villa mit einer überragenden Parade (34.).

Nach der Pause musste sich allerdings auch der spanische Nationalkeeper dem Angriffswirbel der Katalanen geschlagen geben. Nach einem Traumpass von Andrés Iniesta hatte Pedro keine Mühe, den Ball an Casillas vorbeizuschieben. Während der weiter verletzte Sami Khedira gar nicht im Aufgebot stand, durfte Nationalmannschaftskollege Özil zumindest die letzte halbe Stunde noch "Clásico"-Luft schnuppern - und nach kurzer Zeit das erste Mal jubeln. Nach einem Pfostenknaller von Angel di Maria erzielte Marcelo aus kurzer Distanz den Ausgleich. Doch mit einer abgeklärten Leistung brachte Barcelona die Partie über die Bühne und wartet nun auf seinen Finalgegner. dpa

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