Auch beim Landessportverband macht man sich Sorgen

Saarbrücken. "Der Einblick ins Finanzgebaren von Vereinen ist für uns als Verband oftmals sehr schwierig", sagt Paul Hans, Präsident des Saarländischen Tennisbunds (STB). "Die Clubs kommen oft erst, wenn die Probleme da sind." Der STB biete Seminare an, eine verpflichtende Teilnahme sei allerdings nicht machbar

Saarbrücken. "Der Einblick ins Finanzgebaren von Vereinen ist für uns als Verband oftmals sehr schwierig", sagt Paul Hans, Präsident des Saarländischen Tennisbunds (STB). "Die Clubs kommen oft erst, wenn die Probleme da sind." Der STB biete Seminare an, eine verpflichtende Teilnahme sei allerdings nicht machbar. "In anderen Sportarten kommen die Finanzprobleme durch überhöhte Zuwendungen an Trainer und Aktive", so Hans, "im Tennis ist der Mitgliederschwund Haupt-Ursache." In den letzten Jahren gingen über 12000 Aktive verloren."Ein Steuerberater schießt zwar keine Tore für die erste Mannschaft, verhindert aber gegebenenfalls den Absturz des ganzen Vereins", so Günter Müller, Präsident des Saarländischen Fußballverbands (SFV): "Ich bin sicher, dass zwei Drittel unserer Vereine einen Steuerberater haben. Aber wenn jemand bewusst betrügen will, kann man als Verband nicht viel tun." Der SFV kontrolliere die korrekte Abwicklung der Amateur-Verträge - ob Platzwarte, Clubheime oder Sportfeste korrekt abgerechnet werden, sei unmöglich zu überprüfen. Bislang ohne Insolvenzfall ist der Saarländische Leichtathletikbund (SLB). "Unsere Vereine sind vielleicht nicht so gefährdet", so SLB-Präsident Werner Zimmer (Foto: rup). "Wir als Verband geben klare Richtlinien vor. So müssen alle Trainer Arbeitsverträge unterschreiben." Der ehemalige Journalist befürchtet, dass ein Ende der Vereins-Insolvenzen nicht abzusehen sei: "Wenn mein Wunsch Vater des Gedanken wäre, gäbe es keine mehr - allein mir fehlt der Glaube." Den jüngsten Fall erlebte der Handballverband Saar (HVS) mit dem TV Altenkessel. Präsident Jürgen Fried sorgt sich vor allem um das Ehrenamt: "Wenn Vorstände weiter mit dem Privatvermögen haftbar gemacht werden können, werden wir mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern Probleme bekommen."cor

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