Ärger um Anna-Lena Grönefeld

Saarbrücken. Seit gut einem Jahr lebt und trainiert Tennisspielerin Anna-Lena Grönefeld (22) in Saarbrücken. Trainer der ehemaligen deutschen Nummer eins ist Ex-Profi Dirk Dier (36) aus Bliekastel

Saarbrücken. Seit gut einem Jahr lebt und trainiert Tennisspielerin Anna-Lena Grönefeld (22) in Saarbrücken. Trainer der ehemaligen deutschen Nummer eins ist Ex-Profi Dirk Dier (36) aus Bliekastel. Die beiden arbeiten eng mit dem Institut für Sportmedizin der Universität des Saarlandes zusammen, nutzen die Einrichtungen des Olympiastützpunktes (OSP) an der Hermann-Neuberger-Sportschule. "Das klappte bislang alles hervorragend. Die gute Betreuung und die kurzen Wege sind ein Grund, warum Anna-Lena ihren Lebensmittelpunkt ins Saarland verlegt hat", erzählt Dier. Auch in der Tennishalle, die vom Saarländischen Tennisbunds verwaltet wird, hat das Duo Grönefeld und Dier trainiert. Die Nutzung erfolgte in Absprache mit Jürgen Lässig, dem Landestrainer des Saarländischen Tennisbundes (STB). Für Trainingsspiele wurden auch verschiedene Gegner eingeladen, eigentlich ein ganz normaler Vorgang. "Es bringt nichts, wenn nur ich selbst mit Anna spiele", sagt Dier, "von außen kann ich besser korrigieren, in den Trainingsprozess eingreifen. Außerdem ist es gut, wenn man sich auf verschiedene Gegner einstellen muss."

Der STB sieht das ganz anders. In einem elf Zeilen langen Schreiben hat er Grönefeld jetzt aufgefordert, künftig Trainingsspiele gegen Dritte zu unterlassen. "Die Vereinbarung über die Gestaltung des Trainings in der Tennishalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule sieht vor, dass das Training ausschließlich mit ihrem Trainer erfolgt", heißt es in dem von STB-Präsident Paul Hans unterzeichneten Brief. Die Spieler Dennis Witzmann, Oliver Schu und Patrick Kuhn wurden ebenfalls schriftlich aufgefordert, das Sparring mit Grönefeld zu unterlassen.

"Es gibt Spieler, die haben mit dem Verband gebrochen. Diese können nicht einfach durch die Hintertür wieder in der Halle Trainingsmöglichkeiten bekommen", erläutert Paul Hans auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung, "die Eltern unser Spieler fragen dann schon, warum Leute in der Halle sind, die mit dem STB nichts zu tun haben." Grundsätzlich habe man nichts gegen den Einsatz von Sparringspartnern. Auch sei die Reaktion des Verbandes keine Retourkutsche gegenüber Dirk Dier, der 2005 als STB-Landestrainer gekündigt hat. Nur solle in Zukunft mit dem Verband im Vorfeld abgeklärt werden, wer da eingesetzt wird. Hans: "Kuhn spielt bei einem hessischen Verein, Schu ist schon länger außen vor."

Ungeachtet dieser neuen Querelen bereiten sich Grönefeld und Dier auf die Rückkehr der 22-Jährigen in den Turnierbetrieb vor. Aus dem Umfeld der Spielerin ist zu hören, dass das Comeback in den nächsten Wochen bevorsteht. "Es bringt nichts, wenn nur ich selbst mit Anna spiele."

Dirk Dier,

Tennis-Trainer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort