"Alles auf den Betzenberg"

Kaiserslautern. Es war bereits eine Stunde vor Mitternacht am Mittwochabend, als auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern die Namen der fünf neu gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats verlesen wurden. Erwartungsgemäß wurde Hans Dieter Rombach, der vor einem Jahr bereits den zurückgetretenen Walter Ruda im Aufsichtsrat ersetzt hat, im Amt bestätigt

 FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz erhielt für seine Rede auf der Mitgliederversammlung stehende Ovationen. Foto: view

FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz erhielt für seine Rede auf der Mitgliederversammlung stehende Ovationen. Foto: view

Kaiserslautern. Es war bereits eine Stunde vor Mitternacht am Mittwochabend, als auf der Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern die Namen der fünf neu gewählten Mitglieder des Aufsichtsrats verlesen wurden. Erwartungsgemäß wurde Hans Dieter Rombach, der vor einem Jahr bereits den zurückgetretenen Walter Ruda im Aufsichtsrat ersetzt hat, im Amt bestätigt. Der 55-jährige Direktor des Fraunhofer Instituts in Kaiserslautern erzielte mit 782 von 855 abgegebenen Stimmen das beste Ergebnis aller Bewerber. Auch Ottmar Frenger (468 Stimmen), Personalreferent auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein, bleibt im Aufsichtsrat.

Daneben wurden drei neue Gesichter in das Kontrollgremium berufen: Martin Sester (513), 31-jähriger Rechtsanwalt aus Mannheim, Gerhard Theis (463), Geschäftsführer der Karlsberg Holding GmbH in Homburg, sowie der Professor für Stadtplanung an der Technischen Universität Kaiserslautern, Gerhard Steinebach (406). Planmäßig ausgeschieden sind der bisherige Aufsichtsratschef Dieter Buchholz, Burkhard Schappert und Hartmut Emrich, die sich nicht mehr zur Wahl stellten, sowie Michael Koll, der bei der Abstimmung durchfiel.

Am Donnerstag bestimmte der neue Aufsichtsrat dann Rombach zu seinem Vorsitzenden. Sein Stellvertreter ist Gerhard Theis. Rombach: "Unsere Zielsetzung ist es, den FCK wirtschaftlich und sportlich langfristig erstligareif zu machen und auch die Verbesserung des Images unseres Vereins weiter voranzutreiben."

Die diesjährige Mitgliederversammlung verlief harmonisch. Dafür sorgte auch der leidenschaftliche Vortrag des Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz. Der Ex-Torjäger des FCK betonte, was sein oberstes Anliegen ist: "Glaubwürdigkeit zurückbringen durch einen neuen Dienstleistungsgedanken am Fan. Ein erster Schritt dorthin ist die Bündelung aller Vereinsbereiche auf dem "Betze". Das Credo des Neunkirchers lautet: "Alles auf den Betzenberg - da, wo es hingehört" - so wie das gerade eröffnete Service-Center im Fritz-Walter-Stadion, wo Tickets, Fanartikel und Stadionführungen angeboten werden, und den neuen Trainingsplatz.

Weiteres Thema: Die Ausgliederung der Lizenzabteilung aus dem Rest-Verein. "Sie geht nicht automatisch mit dem Verkauf von Anteilen einher", versuchte Kuntz, Bedenken zu zerstreuen. "Bevor ein Investor einsteigt, müssen wir uns in vielen Bereichen verbessern. Wenn wir uns schon als Braut herausputzen, dann auch als eine hübsche." Dass er sich gleichzeitig nicht klar gegen eine Abschaffung der "50+1-Regel" (die besagt, dass der Verein immer die Mehrheit an der Profiabteilung halten muss) positionierte, wollte allerdings nicht so recht ins Bild passen.

Zum möglichen Verkauf der Namensrechte am Stadion sagte Kuntz: "Wir dürfen nicht einerseits auf öffentliche Gelder zurückgreifen, und andererseits uns Einnahmemöglichkeiten verschließen."

Dass sich der Applaus, den Kuntz am Ende seiner Rede erhielt, zu stehenden Ovationen ausweitete, hatte letztlich einen sportlichen Hintergrund: Am 19. Januar 2009 bestreitet der FCK zu Hause ein Testspiel gegen den FC Bayern München, wie Kuntz mitteilte.

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