Multisport-Event wird abgesagt Keine „Finals 2020“ – auch nicht für den FCS

Düsseldorf · Multi-Sportevent an Rhein und Ruhr Anfang Juni fällt wie die Leichtathletik-DM in Braunschweig aus.

 Patrick Franziska (rechts) und Trainer Slobodan Grujic vom 1. FC Saarbrücken Tischtennis müssen auf die Austragung des DM-Finals warten.

Patrick Franziska (rechts) und Trainer Slobodan Grujic vom 1. FC Saarbrücken Tischtennis müssen auf die Austragung des DM-Finals warten.

Foto: Ruppenthal

Die „Finals Rhein-Ruhr 2020“ in Nordrhein-Westfalen und die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig werden wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Das teilten die Veranstalter mit. Das Multi-Sportevent, das im August 2019 in Berlin eine erfolgreiche Premiere gefeiert hatte, sollte am 6. und 7. Juni in Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Aachen und Neuss ausgetragen werden.

Auch die am selben Wochenende geplanten Leichtathletik-Titelkämpfe in Braunschweig werden wegen der „aktuellen dynamischen Entwicklung“ und „der Verschiebung der Olympischen Spiele 2021“ neu terminiert, teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mit. Da die deutschen Meisterschaften – wie viele andere – als Olympia-Qualifikation geplant waren, sucht der DLV nach der Verlegung der Tokio-Spiele ins Jahr 2021 nun einen neuen Termin „in der zweiten Sommerhälfte 2020“. Dann sollen die nationalen Meister gekürt werden.

„Die beteiligten Sportfachverbände, die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen sowie ARD und ZDF haben sich einvernehmlich auf eine Verschiebung des Gesamtevents verständigt“, hieß es in der Mitteilung 70 Tage vor dem geplanten Start der „Finals 2020“. Ein möglicher neuer Termin werde unter Berücksichtigung des nationalen und internationalen Sportkalenders geprüft. Doch das wird angesichts der Flut von Verlegungen immer schwieriger. Aufgrund der in Deutschland seit zwei Wochen fast auf Null gefahrenen Trainingsmöglichkeiten in den Turnzentren hätte beispielsweise Turn-Bundestrainerin Ulla Koch ihre Athletinnen sowieso nicht starten lassen. „Meine Athletinnen wären bis dahin nicht in der Lage gewesen, ihre schwierigen Übungen zu zeigen“, erklärte die 64 Jahre alte Cheftrainerin.

Der Deutsche Turner-Bund wollte seine Titelträger in Oberhausen küren, das galt an Rhein und Ruhr auch für die Rhythmische Sportgymnastik sowie 14 weitere Disziplinen. Insgesamt waren Wettkämpfe in 19 Sportarten mit rund 3700 Athletinnen und Athleten geplant. 16 davon sollten als nationale Championate ausgetragen werden. Dazu hieß es nun: „Die etwaige Durchführung einzelner Meisterschaften später im Jahr 2020 liegt im Ermessen der einzelnen Sportfachverbände.“ War das Event in NRW als Kompaktveranstaltung geplant, könnte nun eine Zerfaserung drohen.

In einigen Disziplinen sollten die Wettkämpfe zudem als Olympia-Qualifikation gelten, die wegen der Verlegung der Tokio-Spiele ins Jahr 2021 obsolet waren. ARD und ZDF hatten die Wettkämpfe nach dem großen Erfolg 2019 in Berlin bei den Zuschauern diesmal 20 Stunden live übertragen wollen. Auf diese mediale Bühne werden nun auch die Tischtennisspieler des 1. FC Saarbrücken um Nationalspieler Patrick Franziska verzichten müssen. Der FCS hatte sich als Spitzenreiter der regulären Bundesliga-Runde für die Endrunde der besten vier Mannschaften qualifiziert. Das Finale hätte in Düsseldorf stattfinden sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort