Leichtathletik Drastische Strafe für Russlands Leichtathleten

Monte Carlo · Verband muss zehn Millionen US-Dollar zahlen.

 Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletikverbands IAAF.

Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletikverbands IAAF.

Foto: dpa/Mike Egerton

Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics hat seine Sanktionen gegen den russischen Verband Rusaf im Zuge des Dopingskandals noch einmal verschärft. Russland muss eine Geld­strafe von zehn Millionen US-Dollar (8,9 Millionen Euro) zahlen, zudem dürfen höchstens zehn russische Sportler als neutrale Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) an den Start gehen. Das gab World-Athletics-Präsident Sebastian Coe (63) nach einer Councilsitzung am Donnerstag in Monte Carlo bekannt.

Der Prozess, der es russischen Athleten ermöglicht, an internationalen Wettkämpfen wie Olympia teilzunehmen, wird wieder ausgesetzt, „wenn fünf Millionen Dollar der Zehn-Millionen-Dollar-Geld­strafe nicht bis zum 1. Juli 2020 gezahlt werden“, sagte Coe: „Die weiteren fünf Millionen US-Dollar der Geldbuße werden für zwei Jahre ausgesetzt und müssen sofort gezahlt werden, wenn die Rusaf in diesem Zeitraum einen weiteren Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln begeht oder keine bedeutenden Fortschritte bei der Erfüllung der vom Council festgelegten Wiedereinstellungsbedingungen erzielt.“

Russlands Leichtathleten sind seit Ende November 2015 suspendiert, zuletzt stand sogar ein Komplett-Ausschluss aus dem Weltverband zur Debatte. Seit dem Dopingfall um Hochspringer Danil Lyssenko war es russischen Athleten nicht möglich, den Status eines neutralen Athleten zu beantragen. Bei der WM in Katar 2019 waren 30 „russische“ Leichtathleten am Start. Zuletzt hatte der neue Rusaf-Präsident Jewgeni Jurtschenko Betrügereien eingeräumt. In einem Brief an Coe habe er die Vorwürfe der unabhängigen Integritätskommission im Fall Lyssenko gegen die alte Rusaf-Führung „voll akzeptiert“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort