Biathlon-Weltcup Ordentlicher Auftakt mit Luft nach oben

Östersund · Preuß und Herrmann verpassen beim Weltcup-Auftakt der Biathleten das Podest nur knapp. Kühn bei den Männern Sechster.

 Franziska Preuß war mit Platz vier im Sprint und Platz zwei in der Single-Mixed-Staffel mit Erik Lesser die beste Deutsche.

Franziska Preuß war mit Platz vier im Sprint und Platz zwei in der Single-Mixed-Staffel mit Erik Lesser die beste Deutsche.

Foto: dpa/Johan Axelsson

Laura Dahlmeier drückte in der Heimat die Daumen. „Lasst es krachen“, lautete die Botschaft der langjährigen Biathlon-Königin ins schwedische Östersund. So ganz reichte es aber trotz der guten Wünsche nicht zum ersten Podestplatz in den Einzelrennen: Franziska Preuß belegte im Sprint über 7,5 Kilometer den undankbaren vierten Rang, Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann wurde Sechste. Bei den Männern setzte Johannes Kühn als Sechster im Sprint über zehn Kilometer ein Achtungszeichen.

Entsprechend überwog die Freude über einen weitgehend gelungenen Start. „Fürs Erste sind wir zufrieden“, sagte Disziplintrainer Florian Steirer. Das Team habe einen „ordentlichen Job“ gemacht. „Ich bin mit null Fehlern durchgekommen, das freut mich extrem“, betonte Preuß. Die 25-Jährige hatte bereits am Samstag an der Seite von Erik Lesser in der Single-Mixed-Staffel auf Rang zwei für Jubel gesorgt. Auch Herrmann, die als neue Frontfrau in die großen Fußstapfen der siebenmaligen Weltmeisterin Dahlmeier treten soll, war mit dem Auftakt „ganz zufrieden“. Allerdings habe sie sich beim Laufen ungewohnt schwergetan, sagte die 30-Jährige: „Ich habe nicht so zünden können.“

Dafür zündete Dorothea Wierer aus Italien. Die Gesamtweltcupsiegerin des vergangenen Winters triumphierte nach einer Strafrunde in 19:48,5 Minuten vor Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen (2/8,6 Sekunden zurück) und Marketa Davidova (Tschechien/0/11,9). Preuß hatte nach einer fehlerfreien Schießleistung 19,2 Sekunden Rückstand auf Wierer. Herrmann lag nach einem Fehler 22,1 Sekunden zurück.

Bei den Männern machte Johannes Kühn beim Sieg von Dominator Johannes Thingnes Bö auf sich aufmerksam. Er sei vor dem Rennen „ziemlich nervös“ gewesen, sagte Kühn, „aber meine Form passt soweit“. An Bö aus Norwegen, der vor seinem Bruder Tarje auch zum Start der neuen Saison das Maß der Dinge blieb, kam aber auch Kühn nicht heran. Ansonsten lief bei den Startern des Deutschen Skiverbandes (DSV) ohne den angeschlagenen Arnd Peiffer im ersten Einzelrennen nicht viel zusammen.

Die arrivierten Doll und Lesser leisteten sich gleich vier Schießfehler und mussten sich mit den Rängen 24 und 33 begnügen. Simon Schempp, der nach einer langen Verletzungspause noch den Anschluss sucht, und Philipp Horn kamen auf die Plätze 32 und 57. „Das war zäh und alles andere als zufriedenstellend“, sagte Schempp.

Am Samstag hatten Preuß und Lesser für einen vielversprechenden Auftakt gesorgt. Im letzten Schießen vergab Lesser sogar den Sieg. „Was ich beim letzten Schießen gezeigt habe, ärgert mich richtig. Ich stehe da wie ein Dilettant“, sagte Lesser nach Rang zwei hinter Schweden selbstkritisch. Dagegen hatte die Mixed-Staffel als Siebter einen Dämpfer erlebt. Am Mittwoch und Donnerstag folgen in Östersund die Einzelrennen sowie am Samstag und Sonntag die Staffeln.

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