Biathlon-WM in Schweden Herrmann stolz, Männer vom Winde verweht

Östersund · Insgesamt gibt es bei der WM in Schweden sieben Mal Edelmetall für die deutschen Biathleten. Am letzten Tag schlug das Wetter Kapriolen.

 Die deutsche Staffel mit Erik Lesser, Roman Rees, Arnd Peiffer und Benedikt Doll (von links) freut sich bei der Siegerehrung über Silber.

Die deutsche Staffel mit Erik Lesser, Roman Rees, Arnd Peiffer und Benedikt Doll (von links) freut sich bei der Siegerehrung über Silber.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Im Schneetreiben von Östersund jubelte Denise Herrmann mit ihren drei WM-Medaillen um den Hals über einen perfekten WM-Abschluss. Im Massenstart holte die Ex-Langläuferin am Sonntag in Schweden Bronze, stahl Titelverteidigerin Laura Dahlmeier die Show und machte den enttäuschenden Auftritt der Staffel einen Tag zuvor vergessen. „Der Medaillensatz ist komplett, nach gestern ist das eine tolle Genugtuung“, sagte Herrmann, die sich nicht mehr zu sehr über Rang vier mit dem Team ärgerte: „Ich freue mich extrem, dass mir so eine gute WM gelungen ist. Da bin ich richtig stolz drauf.“

Die Männer gingen in einem chaotischen Massenstart zwar leer aus, feierten am Samstag hinter Norwegen aber Staffel-Silber. „Man darf sich da keine großen Fehler erlauben. Uns ist das gelungen, deswegen sind wir mit Silber super zufrieden“, sagte Arnd Peiffer. Der Harzer wurde mit Gold in der Verfolgung und zweimal Silber mit den Teams zum erfolgreichsten Deutschen bei der WM. „Drei Medaillen bei einem Großereignis hatte ich noch nie“, sagte Peiffer, der zum Abschluss Sechster im Massenstart wurde.

Insgesamt gab es für den Deutschen Skiverband in Mittelschweden sieben Medaillen. Zweimal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze bedeuten zwar einmal Edelmetall weniger als vor zwei Jahren in Hochfilzen, trotzdem zeigte sich der Deutsche Skiverband zufrieden. „Das war für uns eine sehr gute WM. Wir sind nicht da, um Medaillen zu zählen, und wir können positiv feststellen, dass die Entwicklung im Biathlon sehr gut ist“, sagte DSV-Präsident Franz Steinle.

Laura Dahlmeier holte nach einem schweren Winter mit vielen körperlichen Rückschlägern immerhin zweimal Bronze und wurde am Sonntag gute Sechste. Die 25-Jährige war als Titelverteidigerin gestartet, leistete sich vier Strafrunden und konnte beim Massenstart-Sieg der Italienerin Dorothea Wierer nichts ausrichten. „Schade, dass es zum Schluss nicht ganz zu einem noch besseren Platz gereicht hat, aber das Gesamtfazit ist positiv“, sagte Dahlmeier, die der deutschen Staffel am Samstag fast noch Bronze gesichert hätte. Als Favorit gestartet, landete der Titelverteidiger mit Vanessa Hinz, Franziska Hildebrand, Herrmann und Dahlmeier beim Sieg Norwegens aber nur auf Rang vier. „Das war ein Dämpfer“, sagte Dahlmeier. Für Freude sorgten wenige Stunden später Erik Lesser, Roman Rees, Peiffer und Benedikt Doll, die hinter Norwegen Vize-Weltmeister wurden. Weniger Glück hatten sie im Massenstart, den überraschend der Italiener Dominik Windisch gewann. „Ich habe selten so viele Leute Fehler schießen sehen“, sagte Peiffer, der wieder der beste Deutsche war. Seriensieger Johannes Thingnes Bö setzte beim letzten Schießen sogar alle fünf Schüsse daneben.

 Eine prägende Athletin dieser WM: Denise Herrmann.

Eine prägende Athletin dieser WM: Denise Herrmann.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Neben den großen Emotionen bei Peiffer, Herrmann und Dahlmeier gab es in erster Linie im Frauenteam auch herbe Enttäuschungen. Hildebrand, Hinz und Franziska Preuß konnten ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. „Es gibt sicher Dinge, die wir aufarbeiten müssen“, sagte Mehringer. Preuß (sechs Fehler) als 19. und Hildebrand (sechs) auf Rang 21 verpassten durch schwache Schießleistungen auch im Massenstart die Top Zehn deutlich. Bei den Herren wurde Benedikt Doll (fünf) Achter, Philipp Nawrath (fünf) schaffte es auf Platz 15 und Erik Lesser (sechs) wurde 27.

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