Skisprung-Weltcup Nur auf Geiger ist derzeit Verlass

Kuusamo · Deutsche Skispringer fliegen ihren Ansprüchen derzeit hinterher, allen voran Weltmeister Eisenbichler.

Erst herrschte Flaute bei den deutschen Skispringern, dann sorgte Sturm für lange Gesichter: Die Dienstreise der deutschen Skispringer an den Polarkreis stand unter keinem guten Stern. Während Karl Geiger mit seinem siebten Platz im einzigen ausgetragenen Wettbewerb in Kuusamo am Samstag für den Lichtblick sorgte, ist ausgerechnet Anführer Markus Eisenbichler derzeit von der Rolle.

"Das Selbstbewusstsein ist gerade nicht da, ich hadere ein bisschen", sagte der Dreifach-Weltmeister, nachdem er mit Rang 23 beim zweiten Saisonsieg von Skiflug-Weltmeister Daniel Andre Tande erneut weit hinter den eigenen Ansprüchen geblieben war. Letzter in der Vorwoche in Wisla, ein schmerzhafter Sturz in der Kuusamo-Quali, im Wettkampf dann mit Ach und Krach den zweiten Durchgang erreicht: Es läuft nicht für den 28-Jährigen, der am Sonntag nicht mehr die Gelegenheit zur Korrektur erhielt, da das zweite Springen wegen starker Winde abgesagt wurde.

Nach dem zweiten Einzelspringen unter dem neuen Bundestrainer Stefan Horngacher, bleibt festzuhalten: Noch sind die DSV-Adler nicht wie gewohnt konkurrenzfähig, lediglich Geiger kann momentan mit den Topspringern mithalten "Wir sind jetzt nicht ganz negativ", sagte Horngacher, "aber wir müssen aktiver und intensiver skispringen." Nach dem ersten Durchgang am Samstag hatte der Österreicher zugegeben: "Die Qualität war nicht sehr hoch bei uns."

Lichtblick Geiger war mit Sprüngen auf 132,5 und 136,5 Metern wie schon in der Vorwoche in Wisla (7.) der mit Abstand beste DSV-Adler. Zweitbester Deutscher hinter Geiger, der am Freitag in der Qualifikation mit 147,5 Metern den Schanzenrekord eingestellt hatte, wurde im Ruka-Wintersportzentrum Richard Freitag auf Platz 15.

Das deutsche Ergebnis war nach einer Disqualifikations-Orgie sogar noch geschönt: Tandes zunächst zweitplatzierter Landsmann Marius Lindvik wurde wie der Dritte, der Slowene Peter Prevc, sowie dessen Teamkollege Anze Semenic wegen nicht regelkonformer Anzüge disqualifiziert, nachdem nach dem ersten Durchgang die Norweger Robert Johansson und Johann Andre Forfang aus dem Wettbewerb flogen. Zweiter wurde damit der Österreicher Philipp Aschenwald (273,3) vor Anze Lanisek (Slowenien/272,4). Eisenbichler war überhaupt nur durch die Disqualifikationen von Johansson und Forfang in den zweiten Durchgang gerutscht.

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