Fußball FC Bayern plant die Zukunft

München · Sané könnte ein Thema werden, Boateng steht wohl vor dem Absprung.

 Innenverteidiger Jérôme Boateng wird den FC Bayern nach der Saison wohl verlassen.

Innenverteidiger Jérôme Boateng wird den FC Bayern nach der Saison wohl verlassen.

Foto: AP/Matthias Schrader

Es klang fast wie eine Drohung, die Uli Hoeneß im Titelrausch aussprach. „Wir werden damit sicher nicht aufhören, die Mannschaft zu verändern. Der Umbruch wird weiter vorangetrieben“, sagte der Präsident von Bayern München mit Nachdruck. Heißestes Gerücht derzeit: Eine Verpflichtung von Leroy Sané von Manchester City. Auch der Leipziger Angreifer Timo Werner und Leverkusens Jungstar Kai Havertz werden weiter gehandelt.

Die Personaldiskussionen beim Fußball-Rekordmeister werden vor dem DFB-Pokalfinale am kommenden Samstag (20 Uhr/ARD und Sky) gegen RB Leipzig lauter. Nach wie vor steht die Frage nach der Zukunft von Meistertrainer Niko Kovac im Mittelpunkt. Doch auch die Veränderungen im Luxuskader werden die Bayern in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen.

Die französischen Weltmeister Lukas Hernandez, der für die Rekord­ablöse von 80 Millionen Euro von Atlético Madrid kommt, und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart/35 Millionen) sowie Sturmtalent Jann-Fiete Arp (Hamburger SV/3) dürften nicht die einzigen Zugänge bleiben. Allerdings setzte Hoeneß Grenzen. „Wir sind hier nicht bei Monopoly, sondern wir sind ein Fußballverein“, sagte der 67-Jährige nach dem 29. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Der FC Bayern habe „mit 80 Millionen mal eine Grenze erreicht. Ich glaube nicht, dass die bei weiteren Transfers überschritten wird“. Bei Sané (23), den City-Trainer Pep Guardiola angeblich loshaben will, müsste diese Grenze aber wohl überschritten werden. Auch Havertz (19) und Werner (23) wären teuer.

Sicher ist bisher, dass die Altstars Franck Ribéry, Arjen Robben und Rafinha den Rekordmeister verlassen werden. Auch bei 2014er-Weltmeister Jérôme Boateng, der die Meisterfeierlichkeiten mit einigem Abstand verfolgt hatte, stehen die Zeichen trotz eines Vertrags bis 2021 klar auf Abschied. Den 30 Jahre alten Verteidiger, der unter Kovac oft nur zweite Wahl ist, zieht es angeblich in die Premier League. Aus Italien soll Inter Mailand Interesse haben. Im vergangenen Sommer war ein Wechsel zu Paris St. Germain noch geplatzt.

Unklar ist die Lage bei James. Für den von Real Madrid ausgeliehenen Kolumbianer besitzen die Bayern eine Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gilt als Fan von James, auf Kovac trifft das nicht unbedingt zu. Wenig Lust auf eine weitere Saison als Reservist hat Renato Sanches. „Ich weiß es nicht, alles ist möglich. Ich bin jung, will und muss mehr spielen“, sagte der 21 Jahre alte Portugiese (Vertrag bis 2021) erst am Samstag. Viel hängt bei den Bayern wohl davon ab, wie es in der Trainerfrage weitergeht. Und das unsägliche Spiel um Kovac scheint längst nicht beendet.

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