SPD äußert Sorge um Bundeswehr-Tochter Hil in St. Wendel

Saarbrücken · Der saarländische SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Petry sorgt sich um die Zukunft der Bundeswehr-Tochter Heeresinstandhaltungslogistik GmbH (Hil) in St. Wendel. Die Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Katrin Suder, hatte in einem Interview angekündigt, die Instandsetzungsleistungen der Hil GmbH langfristig nicht mehr durch die Bundeswehr , sondern die "hochqualifizierte Industrie" erbringen zu lassen.

Petry fürchtet in diesem Zusammenhang eine "Schließung des Werks sowie eine Komplettübertragung sämtlicher Aufträge an die Privatwirtschaft." Die Hil GmbH ist mit rund 2000 Mitarbeitern in drei Instandhaltungswerken dafür zuständig, das komplette Heeres-Gerät - vor allem Rad- und Kettenfahrzeuge - betriebsfähig zu halten. In St. Wendel sind rund 410 Mitarbeiter beschäftigt.

Auch Hil-Gesamtbetriebsratschef Matthias Moseler hält die Zukunft nach den Aussagen Suders für gefährdet. Moseler, der bei der Gewerkschaft Verdi auch Bundesvorsitzender der Fachgruppe Bundeswehr ist, bezeichnet den 1. Januar 2018 als kritisches Datum. Denn dann laufe der Tarifvertrag zur Umgestaltung der Bundeswehr aus. 174 Beschäftigte seien Ende 2017 über 55 Jahre alt und könnten dann über die Härtefallregelung des bisherigen Tarifvertrags ausscheiden. Wenn viele von der Möglichkeit Gebrauch machten, wären "ganze Teilbereiche nicht mehr dienstfähig", sagt Moseler. Schon jetzt habe die Geschäftsführung den Auftrag, die Grenze des Personalabbaus zu ermitteln, bis zu der das Unternehmen noch wirtschaftlich arbeiten könne.

Petry sieht bei einer Auslagerung in die freie Wirtschaft nicht nur hohe Kostenrisiken, sondern auch die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr gefährdet.

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