Sensationsfund: 1500 von Nazis geraubte Gemälde entdeckt

München · In seiner Wohnung soll ein Münchner über Jahrzehnte einen gigantischen Kunstschatz aufbewahrt haben – darunter Gemälde von Picasso, Matisse und Nolde.

Es dürfte sich um einen Sensationsfund handeln: Zollfahnder haben einem "Focus"-Bericht zufolge in der Wohnung eines 80-jährigen Münchners etwa 1500 bisher verschollene Gemälde von Meistern der klassischen Moderne entdeckt und beschlagnahmt - darunter Werke von Picasso, Matisse, Chagall, Nolde, Beckmann oder Liebermann. Wie der "Focus" schreibt, sollen die Nationalsozialisten die Werke von jüdischen Sammlern geraubt oder als "entartete" Kunst konfisziert haben.

Die beschlagnahmten Gemälde befinden sich dem Bericht zufolge nun in einem Sicherheitstrakt des bayerischen Zolls. Eine Berliner Kunsthistorikerin versuche, die Herkunft und den Wert der Werke zu ermitteln. Das Magazin spricht von rund einer Milliarde Euro. Den Untersuchungen zufolge lägen für mindestens 200 der gefundenen Werke offizielle Suchmeldungen vor, 300 gehörten zu den Objekten der "entarteten" Kunst. Laut "Focus" schlugen die Fahnder bereits im Frühjahr 2011 zu. Wenige Monate zuvor sei der Mann dem Zoll bei einer Bargeldkontrolle aufgefallen. Damit kam ein Stein ins Rollen.

Der Rentner, Spross einer Kunsthändler-Dynastie, lebte in München. Laut "Focus" hatte der Vater des 80-Jährigen die Gemälde in den 30er- und 40er-Jahren aufgekauft. Nach dem Krieg soll er behauptet haben, die Werke seien verbrannt. Tatsächlich jedoch hütete sie sein Sohn. Im Laufe der Jahre verkaufte der laut Bericht einzelne und lebte vom Erlös. Nun soll die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermitteln.

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