Um geplanten Windpark wird's stürmisch

Homburg · Wie hoch dürfen Windräder sein, damit sie nicht den Luftverkehr behindern? Derzeit gibt es Spekulationen darüber, dass die Luftaufsicht für die vier Windräder „Auf der weißen Trisch“ nur eine Höhe von 100 Metern zulassen will. Jetzt fragen sich die Bürger, ob die Anlage dann noch genügend Strom erzeugt.

 Während man derzeit am nötigen Bebauungsplan für den Windpark „Auf der weißen Trisch“ arbeitet, deutet sich an, dass die Luftaufsicht Probleme mit den Plänen hat. Foto: Thorsten Wolf

Während man derzeit am nötigen Bebauungsplan für den Windpark „Auf der weißen Trisch“ arbeitet, deutet sich an, dass die Luftaufsicht Probleme mit den Plänen hat. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

. Seit einigen Wochen diskutieren Gegner und Befürworter den geplanten Windpark "Auf der weißen Trisch" (wir berichteten mehrfach). Nun scheint sich abzuzeichnen, dass es wohl Schwierigkeiten geben könnte, die angedachten vier Windräder auf Kirrberger Gemarkung mit ihrer angekündigten Höhe von 200 Metern zu bauen. Denn: Das zuständige saarländische Wirtschaftsministerium als verantwortliche Stelle für die Luftaufsicht will, so ist zu hören, maximal eine Höhe von 100 Metern zulassen. Bei der Homburger Verwaltung wollte man diesen Einwand des Wirtschaftsministeriums gestern formal weder dementieren noch bestätigen. Stattdessen verwies man auf das laufende Beteiligungsverfahren.

Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff: "Derzeit läuft die frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange zum Bebauungsplan des Windparks ,Auf der weißen Trisch'." Diese frühzeitige Beteiligung ende am 20. September 2013, also an diesem Freitag. "Bis dahin sammeln wir als planende Kommune Anregungen, Stellungnahmen, Hinweise und Bedenken." Anschließend, so Kruthoff weiter, werde der Entwurf des Bebauungsplanes gefertigt. "Die Ergebnisse hierzu werden beim nächsten Stadtrat am 25. September zum Tagesordnungspunkt ,Offenlagebeschluss Windpark' im öffentlichen Teil vorgestellt. Bis dahin möchten wir Inhalte des Verfahrens aufgrund der noch laufenden Beteiligungsfristen nicht kommentieren", so Jürgen Kruthoff in der schriftlichen Stellungnahme der Stadt.

Bis zum Ende der von Kruthoff genannten Frist Ende der Woche darf also noch spekuliert werden, ob die Luftaufsicht tatsächlich Einwände vorgebracht hat, wie diese im Detail aussehen - und ob sich aus ihnen tatsächlich ein wesentlich Einschränkung, vielleicht sogar das Ende der Windparkpläne ergeben könnte. Dass die von der Homburger Verwaltung weder bestätigten noch dementierten Einwände tatsächlich existieren, wurde unserer Zeitung unterdessen von mehr als einer Quelle bestätigt. Bemerkenswert: Anlässlich der Bürgerversammlung zum Windpark vor einigen Tagen verneinte der Projektentwickler die Frage nach einer möglichen Einschränkung der Pläne durch Einwände der Luftaufsichtsbehörden.

Nun werden Befürworter wie Gegner der Windparkpläne "Auf der weißen Trisch" also bis zur Stadtratssitzung am Mittwoch kommender Woche warten müssen, um dann offiziell zu erfahren, ob es einen Strich durch die bislang schon nicht unstrittige Rechnung des Projektes gibt - und wie dick dieser ist. Sollten sich die Einschränkungen der Luftaufsicht tatsächlich als stichhaltig erweisen und sich dadurch eine maximale Höhe der verbliebenen vier Windräder von 100 Metern ergeben, muss sich der Projektentwickler fragen lassen, ob diese Höhe überhaupt ausreicht, um eine entsprechende Energiegewinnung zu gewährleisten. Die möglichen neuen Schwierigkeiten reihen sich damit nahtlos in den mehr als unrunden Entwicklungsprozess des Windparks ein. Aus Sicht der Kritiker steht auf der Negativliste die mangelnde Bürgerbeteiligung an erster Stelle. Die hatte, abseits der Diskussion rund um die Auswirkungen der Anlagen auf ihr Umfeld, die teils kontroversen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen - auch im Homburger Stadtrat - beherrscht. Eben diese Diskussionen hatten dazu geführt, dass ein mehr als umstrittenes fünftes Windrad, geplant am Ohligberg, inzwischen aus den Planungen gestrichen wurde (wir berichteten).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort