Saarland-Umrundung Sportler radeln in 24 Stunden ums Saarland

Hasborn · Krämpfe, Durst und Müdigkeit – all das konnte die fünf Mitglieder des TuS-Peterberg nicht von ihrem Ziel abbringen: eine Tagestour um die Heimat.

 Das sind die tapferen Radler vom TuS-Peterberg: (von links) Sebastian Bretz, Markus Backes, Joel Backes, Christian Schulz, Lukas Kaufman.

Das sind die tapferen Radler vom TuS-Peterberg: (von links) Sebastian Bretz, Markus Backes, Joel Backes, Christian Schulz, Lukas Kaufman.

Foto: Jutta Backes

Nach mehr als 17 Stunden auf dem Fahrrad sind die Sportler mit ihren Kräften am Ende. Krämpfe, Durst, Müdigkeit. „Die nicht abreißen wollenden Auf- und Abstiege, die Hitze, das deutlich langsamere Tempo und der damit steigende Zeitdruck haben uns zeitweise zermürbt“, sagt Markus Backes. Doch er und die vier weiteren Mitglieder des TuS-Peterberg beißen sich durch, strampeln und erreichen ihr Ziel: Sie radeln in weniger als einem Tag rund ums Saarland.

„Die Jungs haben nach einer neuen Herausforderung gesucht. Da sind wir auf die Idee gekommen, einmal die Nacht durchzufahren“, erklärt Backes. Der 365 Kilometer lange Rundweg habe sich dazu angeboten. Nach intensivem Training und einer Test-Etappe im Dunkeln, machten sich die Sportler am Freitagabend um 18.15 Uhr auf den Weg. Christian Schulz, Joel Backes, Lukas Kaufmann, Sebastian Bretz und Markus Backes starteten in Hasborn. Den ersten Streckenabschnitt – Nonnweiler, Peterberg, Bostalsee – absolvierten sie schneller als geplant. „Wir haben uns daher spontan entschlossen, unsere erste Verpflegungsstation von Oberkirchen zum Gipfelplateau Höcher Berg zu verlegen“, berichtet Backes. Dort erwartete sie bereits ihr Betreuerteam. Für die Sportler gab es Abendessen, ein paar Energy-Drinks und trockene Kleidung.

Gegen 23 Uhr ging es bei Vollmond weiter. Die Nachtetappe startete für die Gruppe mit einer flotten Abfahrt. Über Höchen fuhren sie nach Homburg, Blieskastel, Gersheim, Saargemünd, Saarbrücken und weiter nach Völklingen. „Klasse war, dass wir in der Nacht kaum Höhenmeter fahren mussten, somit relativ schnell Kilometer abspulten und bei Windschattenfahrt sehr konzentriert sein mussten“, erzählt Backes. Er ist stolz auf die Teamleistung. Alle hätten gut harmoniert und jede erkannte Gefahrenstelle lautstark kommuniziert. Um nicht in einen Sekundenschlaf zu fallen, hatte sich die Gruppe einen mobilen Lautsprecher besorgt. „Wir haben mehrere Playlisten hoch und runter gehört.“ Für Abwechslung sorgte auch das Webenheimer Bauernfest. „Als wir das erleuchtete Riesenrad gesehen haben, mussten wir einfach einen Abstecher dorthin machen“, sagt Backes. Zu diesem Zeitpunkt war er überrascht, wie problemlos alles gelaufen ist. Doch das sollte nicht so bleiben.

Am frühen Morgen war kaum etwas von der Euphorie übrig. Der 40 Kilometer lange Streckenabschnitt über Großrosseln, St. Niklaus, Lauterbach nach Überherrn zog sich. „Wir waren froh, als wir um 6.30 Uhr den nächsten Verpflegungsstützpunkt erreicht hatten.“ Die Gruppe gönnte sich eine kurze Pause. Alle waren fix und fertig. „Um weiterhin durchzuhalten, waren einige Power-Riegel, Cola, Bananen und viel Wasser nötig“, sagt Backes. 100 Kilometer ging es für die Jungs über den Saargau nach Perl, runter ins Moseltal, nach Besch, Remich Nennig, rauf nach Weiten, Traben-Rodt, wieder runter ins Saartal und schließlich nach Mettlach. Bei Kilometer 310 erreichten die Sportler ihren moralischen Tiefpunkt. „Wir konnten die Hinweisschilder am Radweg nicht mehr sehen“, erinnert sich Backes.Besonders schlimm erwischte es seinen Teamkollegen Sebastian Bretz. In der Mittagspause bekam er starke Krämpfe, musste aufgeben. Für den Rest der Gruppe stand der Endspurt an.

„Wir waren etwas ausgeruht und haben uns vorgenommen, die verbleibenden 55 Kilometer gemütlich nach Hause zu fahren.“ Doch  schon am ersten Anstieg strampelte die Gruppe deutlich schneller als geplant. „Jeder wollte beweisen, was er nach 300 Kilometern noch drauf hat“, berichtet Backes. Die letzte Etappe führte über Hausbach, Losheim, Weierweiler, Weiskirchen und Wadern. Die Sportler schafften die Strecke mit 600 Höhenmetern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 22 Kilometern pro Stunde. „Damit hätten wir nicht gerechnet“, gibt Backes zu. Am Samstag, um 17.45 Uhr erreichten sie schließlich ihr Ziel, die Wiesbach. Dort warteten bereits ihre Kameraden des TuS. „Sie hatten eine Grillparty für uns organisiert“, berichtet Backes.

Er ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: Am Ende stehen 365 Kilometer, 3250 Höhenmeter, eine durchschnittliche Fahrzeit von 21,9 Kilometer pro Stunde – und eine Gesamtfahrzeit von 23 Stunden und 30 Minuten. „Der Hintern hat uns nach der Fahrt schon extrem weh getan“, sagt Backes und lacht. Trotzdem planen einige Teammitglieder schon die nächste Tour. Sie wollen noch einmal bis ans Ende ihrer Kräfte strampeln und in Ischgl beim Ironbike-Marathon mitfahren.

 Ein Teil der Strecke führte die fünf Sportler am Bostalsee vorbei.

Ein Teil der Strecke führte die fünf Sportler am Bostalsee vorbei.

Foto: Jutta Backes
 Der Saarland-Radweg führt vorbei an Seen, Bergen, dem Dreiländereck, dem Weltkulturerbe, Weinanlagen und vielem mehr. Im Internet gibt es weitere Infos. Nutzer finden dort auch eine interaktive Karte. Auf dieser sind sämtliche Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Außerdem gibt es Angaben über die Höhenmeter auf der Strecke. Link: www.urlaub.saarland/Media/Touren/Saarland-Radweg

Der Saarland-Radweg führt vorbei an Seen, Bergen, dem Dreiländereck, dem Weltkulturerbe, Weinanlagen und vielem mehr. Im Internet gibt es weitere Infos. Nutzer finden dort auch eine interaktive Karte. Auf dieser sind sämtliche Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Außerdem gibt es Angaben über die Höhenmeter auf der Strecke. Link: www.urlaub.saarland/Media/Touren/Saarland-Radweg

Foto: Screenshot/Konrad

Weitere Infos unter:
www.urlaub.saarland/Media/
Touren/Saarland-Radweg

www.tuspeterberg.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort