Laufen für Afrika

Osterbrücken · Hoch hinauf für den guten Zweck: Der Osterbrücker Hobbyläufer Gerhard Kempf startet an diesem Samstag beim Swiss Alpine Marathon und sammelt dabei Geld für ein Trinkwasser-Projekt im westafrikanischen Staat Benin.

 Gerhard Kempf arbeitet für gewöhnlich auf dem Martinshof in Osterbrücken. Am Samstag arbeitet er sich durch die Schweizer Alpen. Im Laufschritt und für den guten Zweck. Foto: B&K

Gerhard Kempf arbeitet für gewöhnlich auf dem Martinshof in Osterbrücken. Am Samstag arbeitet er sich durch die Schweizer Alpen. Im Laufschritt und für den guten Zweck. Foto: B&K

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Am morgigen Samstag wird die Luft für den Osterbrücker Gerhard Kempf um einiges dünner als im heimischen Ziegenstall. Der 58-jährige Hobbyläufer startet beim 42,9 Kilometer langen Swiss Alpine Marathon in Davos und muss 1450 Höhenmeter absolvieren. Kempf ist dabei als Helvetas Charity Runner sozial engagiert unterwegs und sammelt Geld für Kinder in Afrika. "Klar will ich für mich die bestmögliche Zeit laufen, aber mit Hilfe von Sponsoren will ich 30 Kinder im westafrikanischen Staat Benin für eine bessere Zukunft unterstützen", sagt Kempf.

Der Swiss Alpine Marathon kooperiert zum zweiten Mal mit der Entwicklungsorganisation Helvetas als Charity-Partner, die in Afrika Brunnen baut. Mit einem speziellen Programm werden die Läufer eingeladen und motiviert, die gelaufenen Kilometer in Wasser für Kinder in Afrika umzumünzen. "Im Freundes- und Bekanntenkreis habe ich für Spenden geworben. 470 Schweizer Franken habe ich schon zusammen, 900 Franken will ich insgesamt sammeln und werde noch die Werbetrommel rühren", erklärt er sein Ziel. Der heutige Biobauer hat einen Teil seiner Studienzeit im ostafrikanischen Binnenstaat Ruanda verbracht und so die Trinkwasserprobleme hautnah erlebt. "Dort war das Wasser verseucht, und wir haben es mit Chlortabletten desinfizieren müssen", berichtet Kempf.

Dies sei in Benin nicht anders. Auch dort müssten Frauen und Kinder ihr Wasser oft kilometerweit bis nach Hause schleppen, da sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. "Eigentlich war eine Wandertour mit der Familie in der Schweiz geplant, zu der ich mir dann zusätzlich den Marathonlauf rausgesucht habe", erklärt der 58-Jährige. Selbstverständlich tritt er die Herausforderung und Strapazen des Alpenmarathons nicht unvorbereitet an. Seine Trainingskilometer habe er eigens mehr auf bergigem Gelände absolviert und sich selbst beim Bärenfels-Trail in Neubrücke getestet. "Als Straßenläufer habe ich mich umstellen müssen, aber es ist mir nicht schwergefallen", erklärt Kempf. Nach dem Anstieg auf den Bärenfels, der eine Höhe von 509 Metern aufweist, muss er nun den 2739 Meter hohen Sertigpass erklimmen. "Ganz oben wird das mit dem Sauerstoff-Budget schon eine ganz andere Nummer werden", ahnt der Hobbyläufer. Er könne Kindern helfen, deswegen sei jeder Meter für ihn Motivation - und Erlebnis zugleich.

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