1868 Menschen suchen einen Job

St Wendel · Gründe für die angestiegene Arbeitslosigkeit sind – für junge Leute – der Übergang von Schule oder Ausbildung in die Beschäftigung oder Kündigungen zum Quartalsende. 640 Stellen sind momentan zu besetzen.

Wegen der Urlaubs- und Ferienzeit ist die Arbeitslosigkeit im Kreis St. Wendel wieder gestiegen. Bei der Arbeitsagentur fiel der Anstieg saisonbedingt stärker aus als beim Jobcenter . 1868 Frauen und Männer waren im Juli arbeitslos gemeldet, 102 mehr als im Juni und 85 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent erhöht. Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juli um 66 auf 791 gestiegen, blieb allerdings leicht unter dem Vorjahreswert (-10).

"Der Anstieg im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist für den Monat Juli typisch. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in eine Beschäftigung bewältigen müssen. Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung. "Außerdem sind zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie die besten Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", so Haßdenteufel.

Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 36 Personen auf 352 gestiegen, bei den Männern um 30 auf 439. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren wirkten sich noch Arbeitslosmeldungen nach Schul- oder Berufsausbildung aus. Ihre Arbeitslosigkeit ist um 37 auf 115 gestiegen, das waren 14,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juli um 36 auf 1077 Personen gesunken, lag damit aber deutlich über dem Vorjahreswert (+9,7 Prozent). Im Juli waren 602 Männer und 475 Frauen beim Jobcenter gemeldet. Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren konnte durch entsprechende Angebote des Jobcenters auf 33 reduziert werden.

Die Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit aktuell 120 Stellen gemeldet, 23 weniger als im Juni. Aktuell stehen 640 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Im Kreis St. Wendel wurden der Agentur für Arbeit seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 460 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 510 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 17 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Juli waren noch 160 Stellen unbesetzt und 140 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder sonstige Alternative.

"Auch in den Ferien und nach Ausbildungsbeginn geht noch was für Ausbildungssuchende", betont Haßdenteufel. "Wer sich jetzt erst bewirbt, hat noch eine große Auswahl. Jugendliche, die bisher nicht bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur waren, sollten die Gelegenheit nutzen und einen Termin vereinbaren", so Jürgen Haßdenteufel.

Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die kostenfreie Hotline (08 00) 4 55 55 00, beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich unter der kostenfreien Telefonnummer (08 00) 4 55 55 20 an den Arbeitgeber-Service wenden.

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Auf einen Blick Offene Ausbildungsstellen gibt es noch in allen Berufsbereichen. Am häufigsten werden im Kreis St. Wendel noch Auszubildende für die im Folgenden aufgeführten Berufe gesucht: Koch (16), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (15), Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik (10), Verkäufer (10), Hotelfachmann/frau (9), Anlagenmechaniker Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik (8), Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk - Fleischerei (8), Restaurantfachmann/frau (8), Fleischer (6), Straßenbauer (5). Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich: Im Landkreis St. Wendel beträgt sie 4,0 Prozent, im Kreis Saarlouis 5,3 Prozent, im Kreis Merzig-Wadern 5,7 Prozent, im Saarpfalz-Kreis 5,9 Prozent, im Kreis Neunkirchen 8,6 Prozent, im Regionalverband Saarbrücken 9,9 Prozent. red

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