Erheblich weniger Ausbildungsstellen im Kreis gemeldet

St Wendel · Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis St. Wendel ist im März saisonbedingt weiter leicht gesunken. Sie lag mit rund 1880 Personen um 1,2 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug unverändert vier Prozent. Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften lag im März über Vorjahresniveau, für Ausbildungsstellensuchende wurden allerdings deutlich weniger Stellen angeboten als vor einem Jahr.

Im März waren 1877 Personen arbeitslos gemeldet, 21 weniger als im Februar und 23 weniger als vor einem Jahr. Von der Arbeitsagentur werden im Kreis derzeit rund 890 Frauen und Männer betreut, 53 weniger als im Februar. Gegenüber März 2014 ist hier die Arbeitslosigkeit um 3,3 Prozent gesunken. Beim Jobcenter ist die Arbeitslosigkeit um 32 auf 990 gestiegen und lag damit auf Vorjahresniveau.

"Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März ist üblich und vor allem saisonbedingt", beurteilt Gundula Sutter, stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung. "Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit wird in den nächsten Monaten die Vermittlung in Ausbildungsstellen sein. Auf der Suche nach Auszubildenden lohnt sich für die Firmen auch ein Blick auf Jugendliche oder junge Erwachsene, deren Potenziale bisher noch nicht genutzt werden. Nicht immer spiegeln sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen wider", so Sutter.

Insgesamt haben sich im März 190 Personen nach einer vorherigen Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet und rund 200 konnten sich wieder in Erwerbstätigkeit abmelden.

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur erhielt im März 185 Jobangebote von Betrieben, 23,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt standen zum Ende des Monats noch 530 Stellen zur Besetzung zur Verfügung. Gesucht werden in fast allen Bereichen hauptsächlich Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung.

Im Vergleich zu Februar hat sich die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren um 14 auf 126 verringert, das waren 33 weniger als vor einem Jahr. Bei den 50- bis unter 65-Jährigen lag die Arbeitslosigkeit mit 730 Personen um 3,2 Prozent unter Vorjahresniveau.

Weniger Unterbeschäftigte

Die Unterbeschäftigung - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - belief sich im März auf 2675 Personen, das waren 60 weniger als vor einem Jahr. Jedes Jahr im März liegen die ersten Daten zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt vor. Im Kreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober rund 330 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 21,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 325 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 14,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am statistischen Zähltag im März waren noch rund 200 Stellen unbesetzt und 190 Jugendliche unversorgt.

"Aktuell ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Für eine fundierte Einschätzung zur Entwicklung in den nächsten Monaten ist es daher noch zu früh. Jugendliche, die aktuell noch keine Lehrstelle gefunden haben, sollten spätestens jetzt das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen, damit sie nicht in Zeitnot geraten", rät Sutter. "Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen werden Beratung zu Ausbildungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren, Berufsausbildungsbeihilfe und weitere Hilfestellungen angeboten", so Sutter .Je früher sich Jugendliche mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen, desto eher könnten individuelle Lösungsansätze für die Ausbildung gefunden werden. Dabei sei es wichtig, sich nicht zu stark auf einen einzigen Wunschberuf festzulegen, sondern frühzeitig mögliche Alternativen auszuloten.

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Auf einen BlickOffene Ausbildungsstellen gibt es noch in allen Berufsbereichen. Am häufigsten werden im Kreis noch Auszubildende für folgende Berufe gesucht (Top 10): Kaufleute im Einzelhandel (21), Koch/Köchin (12), Kfz-Mechatroniker - Pkw-Technik (11), Verkäufer (11), Elektroniker - Energie-/Gebäudetechnik (9), Hotelfachleute (9), Kaufmannleute Büromanagement (9), Anlagenmechaniker; Sanitär-/Heizung-Klimatechnik (8), Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk, Fleischerei (8), Industriekaufleute (8). Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die kostenfreie Hotline (08 00) 4 55 55 00, beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Telefonnummer (08 00) 4 55 55 20 wenden. red

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