Sterne leuchten auf bunten Stoffen

Heusweiler. Quilts sprechen eine eigene Sprache, und sie haben viel zu erzählen. Deshalb hatte Traudl Weyand-Müller, die Leiterin der Heusweiler KöB, bei der Buchausstellung im Pfarrheim die Köllertaler Quilterinnen mit ins Boot genommen.Kleinere und größere Wandbehänge mit traditionellen und auch mit neu erfundenen Mustern hingen im Pfarrheim

Heusweiler. Quilts sprechen eine eigene Sprache, und sie haben viel zu erzählen. Deshalb hatte Traudl Weyand-Müller, die Leiterin der Heusweiler KöB, bei der Buchausstellung im Pfarrheim die Köllertaler Quilterinnen mit ins Boot genommen.Kleinere und größere Wandbehänge mit traditionellen und auch mit neu erfundenen Mustern hingen im Pfarrheim. Handgenäht oder auch freihand mit der Maschine wurden sie angefertigt. Gemessen werden sie in Zoll. Denn die Technik stammt aus Amerika. Wenn dort früher die Farmer bekunden wollten, dass sie bereit waren jemand Schutz zu gewähren, hätten sie einen Quilt auf eine Leine gehängt, erzählt Erika Steimer.Dem Ursprung nach ist quilten, beziehungsweise patchworken, eine Art Stoffreste zu verwerten. Was dabei entsteht, ist schön bunt. Erika Steimer hat solch einen Wandbehang in Folkart gemacht. Sie nahm das traditionelle Blockhausmuster und setzte eigene Erlebnisse hinzu. So bewohnen Katze und Vogel die Häuschen. Tannenbäume tragen kleine rote Holzperlen wie Weihnachtsglocken, und die Umrisse der eingestickten Hühner erinnern an die Hühnerschar der Witwe Bolte. Auch das Kirchenfenster-Muster, das Hildegard Schiffler verwendete, ist uralt. Allerdings hat sie es in japanischen Stoffen umgesetzt, und so sind daraus "japanische Impressionen" geworden. Mechthild Patzer lässt einen Stern in Provencestoffen leuchten. Angela Freis nahm den Stern von Bethlehem als Motiv. Birgit Schüller quiltete ihren üppigen Cansas Winterstar an der Maschine. Jeder Sternenwandbehang sieht anders aus, denn jedes Stückchen Stoff und vielleicht sogar jeder Stich ist anders.Ganz frei ging Traudl Weyand-Müller an die Arbeit. Sie färbte Stoffe in herbstlichen Farben, druckte und nähte Blätter auf. Bei ihren kleinen Meditations-Quilt folgte sie dem rhythmischen Auf und Ab des Lebens. Sie setzte Wellen, Spiralen, Luftblasen hinzu und stickte ein Zitat von Therese de Liseux ein.Die Quilterinnen treffen sich reihum im Köllertal, um sich auszutauschen, und sie sind auch mit ihren anderen Quilt-Schwestern weltweit gut vernetzt. So trifft man sich auch im Internet, im Elsass und in Birmingham. "Egal, wo man hinkommt, Quilter verstehen sich untereinander", sagt Erika Steimer und weiter: "Es ist die Art sich über Stoff auszutauschen."Die nächste große Quilt-Ausstellung wird in Uhrmachers Haus in Köllerbach stattfinden. Mehr über das schöne Kunsthandwerk kann man bei Traudl Weyand-Müller in der Bücherei in der katholischen Pfarrkirche in Heusweiler erfahren.

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