Solidarität und Gebet in St. Wendel Pfarreiengemeinschaft hilft Flutopfern

St Wendel · 23 551 Euro an Spendengeld gesammelt. Spendenkonto ist weiterhin offen.

 23 551 Euro hat die Pfarreiengemeinschaft St. Wendel nach Ahrweiler überwiesen. Auch im kommenden Jahr wollen Pastor Leist und die Pfarrgemeinderäte die Hilfsaktion fortsetzen.

23 551 Euro hat die Pfarreiengemeinschaft St. Wendel nach Ahrweiler überwiesen. Auch im kommenden Jahr wollen Pastor Leist und die Pfarrgemeinderäte die Hilfsaktion fortsetzen.

Foto: Frank Faber

Die Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal liegt etwa ein halbes Jahr zurück. Von einem normalen Alltag ist vor Ort noch lange keine Spur. Hilfe wird weiterhin benötigt, nicht nur beim Wiederaufbau. „Die Fernsehkameras sind verschwunden, das Wahlkampfgetöse vorbei und viele Menschen sind auf sich alleine gestellt“, berichtet der St. Wendeler Pastor Klaus Leist. Auch die von Politikern versprochenen unbürokratischen finanziellen Hilfen stellt der Kirchenmann infrage. „Unbürokratische Hilfen, wie soll so etwas in einem Land wie Deutschland funktionieren?“, so Leist fragend.

In St. Wendel ist die Not der Menschen im Ahrtal sofort in den Blick genommen worden. Unmittelbar nach der ungeheuren Flutkatastrophe starten die Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel die Aktion „Kirche hilft“. Die Pfarrgemeinderäte von St. Wendelin, St. Anna, Bliesen, Winterbach und der Urweiler Kirchengemeinderat haben jeweils 500 Euro aus ihrem Etat zur Verfügung gestellt und so die Spendengrundlage von 3000 Euro aufgelegt. Und damit ist eine Welle der Solidarität in Bewegung gekommen. Der ökumenische Taizé-Projektchor hat ein Abendlob gestaltet, Uwe und Johannes Leismann haben in allen Kirchen der Pfarreiengemeinschaft geistliche Abendmusik angeboten und den Erlös in das gemeinsame Hilfsprojekt fließen lassen. Regionale Künstler haben im September in der Pfarrkirche St. Anna ein Benefizkonzert (wir berichteten) arrangiert, und eine Türkollekte nach den Sonntagsgottesdiensten bringt Mitte September den Erlös in Höhe von 3009,18 Euro ein. „Hinzu sind viele Einzelspenden in unterschiedlichen Höhen gekommen, wo Christen sich mit den Menschen, die nicht nur ihre Angehörigen in der Flut, sondern auch ihr gesamtes Hab und Gut sowie ihre Häuser verloren haben, solidarisierten“, blickt Pastor Leist zurück.

Jetzt hat er dem Pfarrer Jörg Meyrer von der Pfarreiengemeinschaft Ahrweiler den stolzen Betrag von 23 551 Euro überweisen können. „Wir legen großen Wert darauf, dass wir nicht nur finanziell helfen, sondern auch mit unserer Verbundenheit und unserem Gebet“, meint Leist. Sein früherer Seminarkollege Pastor Meyrer habe ihn wenige Tage nach der Flutkatastrophe gebeten: „Vergesst uns nicht, denkt an uns und betet für uns“. Leist reagiert daraufhin sofort, und dies ist ihm seit jenem Telefongespräch ein bleibendes Anliegen. „Auch wenn die Spenden weniger werden, unser Gebet und geschwisterliche Verbundenheit wird bleiben“, unterstreicht er.

Die Pfarreiengemeinschaft wird weiterhin das Spendenkonto aufrechterhalten und im Jahr 2022 Aktionen für die notleidenden Menschen im Bistum organisieren. Der Pastor appelliert weiterhin für die Menschen im Flutgebiet zu beten und wünscht sich künftig Fantasie, Kreativität und Engagement, um kommende Aktionen erfolgreich zu begleiten.

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