Lichter als Zeichen der Solidarität

Bliesen · Frankreich trauert um die Toten, die bei Attentaten am Freitag ums Leben gekommen sind. Solidarisch zünden Menschen in Bliesen Kerzen an. Das Friedensgebet hatte plötzlich aktuelle Bedeutung bekommen.

 Unter dem Eindruck des Pariser Massakers machten sich die Gläubigen auf den Weg durch Bliesen. Foto: Jennifer Sick

Unter dem Eindruck des Pariser Massakers machten sich die Gläubigen auf den Weg durch Bliesen. Foto: Jennifer Sick

Foto: Jennifer Sick

Schweigend, mit Kerzen in den Händen zogen am Sonntagabend zahlreiche Menschen in einer Lichterprozession rund um den Bliestaldom. Gemeinsam wollten sie für den Frieden in der Welt beten. Generell. Doch nach den Anschlägen in Paris bekam die schon länger geplante Veranstaltung plötzliche Aktualität, eine ganz neue Bedeutung. "Im Herzen wollen wir heute all jenen Menschen gedenken, die von dem Massaker in Paris betroffen sind", kündigte Pfarrer Klaus Leist an.

Und tatsächlich hatten sich sehr viele Teilnehmer unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse dazu entschieden, bei der Prozession dabei zu sein. Auch eine auffallend große Anzahl an Jugendlichen ging mit leuchtenden Kerzen in der Menge mit. "Ich bin heute gekommen, weil das, was in Paris geschehen ist, mich sehr geschockt hat", berichtet eine 14-Jährige kurz vor Beginn der Lichterprozession. Gemeinsam mit ein paar Freunden habe sie sich dazu entschlossen, auf diese Weise ein Zeichen für den Frieden zu setzen.

Angeführt von den Messdienern der Pfarrkirche St. Remigius gingen die Teilnehmer der Prozession in stiller Andacht um den Bliestaldom. Kein Ton war zu hören, doch die zahlreichen Lichter erhellten die Dunkelheit.

Im Anschluss an die Prozession ging es in die Kirche, wo die Teilnehmer gemeinsam ein Abendlob mit Gebeten und Gesängen aus Taizé zelebrierten. Dabei hörten die Anwesenden unter anderem auch die Geschichte der zehnjährigen Georgette aus Syrien, die gemeinsam mit ihren Eltern vor den Bomben und Explosionen in ihrem Land in den Libanon flüchten musste. Und auch die Worte von Papst Franziskus wurden an die Gemeinde weiter gegeben: "Wir wollen, dass in dieser unserer Weltgemeinschaft, die durch Spaltungen und Konflikte zerrissen ist, der Friede aufbreche und nie wieder Krieg sei! Nie wieder Krieg! Der Friede ist ein zu kostbares Gut, als dass er nicht gefördert und geschützt werden müsste."

Für die musikalische Gestaltung des Gebets für den Frieden sorgte an diesem Abend der Taizé-Projektchor unter der Leitung von Herrmann Lissmann. Einstrophig, mehrstimmig und im Kanon sangen die Männer und Frauen Lieder wie "Dona la pace" oder auch "Meine Zeit steht in deinen Händen".

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