Lehrer fordern deutliche Verstärkung

St Wendel · Die Belastungssituation für Lehrer muss entschärft werden und zudem würde es an Grundschullehrern fehlen. Das bemängelte Lisa Brausch, Landesvorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV), während der Generalversammlung des Kreisverbandes St. Wendel.

 Die Jubilare beim Kreisverband der Lehrer. Foto: Faber

Die Jubilare beim Kreisverband der Lehrer. Foto: Faber

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130 neue Lehrer haben im Saarland seit Schuljahresbeginn ihren Dienst angetreten. Davon 50 bis 60 an Grund- und Gemeinschaftsschulen . "Das reicht noch nicht", meinte die SLLV-Landesvorsitzende Lisa Brausch während ihrer Rede bei der Generalversammlung des Kreisverbandes St. Wendel im Tagungsraum des Wendelinushofs. Allerdings würden, so Brausch weiter, nicht nur für zusätzliche Klassen wegen des Zuzugs der Flüchtlinge weitere Lehrkräfte benötigt. "Wir brauchen sie auch, damit endlich etwas getan werden kann zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Kollegen", forderte die Landes-Chefin. Dazu müsste die Belastungssituation der an den Regelschulen tätigen Lehrer deutlich gemacht werden. "Durch die Inklusion müssen neben den schulischen Aufgaben viele zusätzliche Aufgaben wie der Dokumentationsauftrag wahrgenommen werden", erklärte Brausch.

Des Weiteren heiße es oft, wenn neue Stellen im Grundschulbereich gefordert werden, dass es für die Grundschulen keine Lehrer gibt. "Das Problem ist hausgemacht, weil das Saarland dafür nicht die richtige Einstiegsbesoldung hat und sich deshalb die Lehrer in anderen Bundesländern bewerben", argumentierte Brausch. Auch im Bereich der Ganztagsschule drücke der Schuh. "Ich fordere, Stunden aus dem Ganztagsbereich in den Morgenstunden zu nutzen", plädierte sie. Das zusätzliche pädagogische Personal könnte dann die Hausaufgabenbetreuung übernehmen, schlug Brausch als Problemlösung vor. "Wer jedoch meint, dass in der verbleibenden Zeit die Hausausgaben bewältigt sind, der irrt. Die Eltern der Schüler sind nicht aus der Verantwortung, sie müssen mit ins Boot genommen werden", appellierte die Vorsitzende. Und überhaupt müsste mehr Zeit zur Beratung und zum Austausch, Zeit um Schulen zu leiten, vorhanden sein. Doch oftmals sei aufgrund der gestiegenen außerschulischen Belastung das Gegenteil der Fall. "Kollegen berichten, dass sie am Ende ihrer Kraft sind", teilte Brausch mit.

Der Tenor laute mittlerweile: "Lehrer üben ihren Beruf sehr gerne aus, fühlen sich aber von ihrem Dienstherrn nicht unterstützt". Nachbesserungsbedarf sieht Brausch beim Oberstufenkonzept. Bislang sei noch keine landesweite Gleichstellung zwischen den Gymnasien und den Gemeinschaftsschulen erreicht worden. Ein Zwei-Säulen-Modell sei dringend notwendig, dass die Verteilung der Oberstufenstandorte diese Gleichwertigkeit auch betone, unterstrich die Landesvorsitzende Brausch.

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Auf einen BlickFür eine 65-jährige Mitgliedschaft im Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (SLLV) wurden Werner Lauck und Christa Sahner ausgezeichnet. 60 Jahre: Theo Lauer, 50 Jahre: Siegfried Urban, Siegrid Meyer, Hans Albert, Heinrich Morsch, Herbert Schorr, Monika Wagner, 40 Jahre: Herbert Meier, Franz-Rudolf Körner, Hans-Josef Klemm, Margret König, Yvonne Nimsgern, Dieter Schmidt, Gisela Klein, Sibylle Fleck, Marianne Scherer, Marika Alka, Helma Weiler, 30 Jahre: Heike Krummenauer, 25 Jahre: Jutta Backes, 20 Jahre: Annette Hoppstädter, Claudia Schmit, zehn Jahre: Elisabeth Ost, Judith Schommer, Asja Sell, Stefanie Ohlmann, Jenny Riefer. frf

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