Kampagne gegen Frauenarmut startet im Saarland

St Wendel · Pünktlich zum "Equal-Pay-Day", dem internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, der am 19. März begangen wird, startet auch im Saarland die bundesweite Kampagne gegen Frauenarmut.

Der "Equal-Pay-Day" markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen seit Jahresanfang arbeiten müssen, um das durchschnittliche Gehalt eines Mannes aus dem Vorjahr zu erhalten.

In Deutschland beträgt der Gehaltsunterschied 22 Prozent. Die Differenz entsteht durch die schlechtere Entlohnung in den typischen Frauenberufen, die unterbrochenen Erwerbsbiografien, die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen , die Teilzeitarbeit und Mini-Jobs. Selbst bei gleicher Tätigkeit beträgt der Lohnunterschied noch sieben Prozent.

Die Kampagne weist auf die erschreckend hohe Zahl von Armut bei Frauen hin. Betroffen sind Frauen aller Generationen; besonders häufig trifft es Alleinerziehende und Rentnerinnen. Beim Taschengeld fängt es an - bei der Rente hört es auf.

Typische Frauenberufe wie Erzieherin, Friseurin oder Altenpflegerin sind vergleichsweise schlecht bezahlt. Daraus resultieren geringere Renten. Statistisch gesehen erhalten Frauen 60 Prozent weniger Rente als Männer. 63 Prozent der Frauen bekommen weniger als 650 Euro Rente.

Während Männer Karriere machen können, betreuen viele Frauen die Kinder zu Hause und arbeiten jahrelang in Teilzeit. 45 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, bei den Männern sind es 9,8 Prozent. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. Wenn jemand aus der Familie gepflegt werden muss, sind es meist Frauen, die dafür aus dem Beruf aussteigen.

Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten unterstützt die bundesweite Kampagne gegen Frauenarmut "Equal-Pay-Day". Flyer und Plakate werden verteilt und sollen auf die Ungerechtigkeit bei der Lohnverteilung aufmerksam machen.

equalpayday.de

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